Die vaskularisierte Chorioallantoismembran (CAM): ein Kultursystem für kryokonserviertes menschliches Ovarialgewebe als Alternative zur Xenotransplantation

Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Bisher waren 2 Möglichkeiten zur Beurteilung der Effektivität von Kryokonservierungsprotokollen für Ovarialgewebe nach dem Auftauen bekannt: die Xenotransplantation und die In-vitro-Kultur in einem großen Mediumvolumen unter permanenter mechanischer Bewegung. Die belgi...

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Veröffentlicht in:Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2011-10, Vol.71 (10), p.862-868
Hauptverfasser: Isachenko, V., Nawroth, F., Rahimi, G., Mallmann, P., Hancke, K., Genze, F., Schrader, M., Cronauer, M., Damjanoski, I., Felberbaum, R., Isachenko, E.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: Bisher waren 2 Möglichkeiten zur Beurteilung der Effektivität von Kryokonservierungsprotokollen für Ovarialgewebe nach dem Auftauen bekannt: die Xenotransplantation und die In-vitro-Kultur in einem großen Mediumvolumen unter permanenter mechanischer Bewegung. Die belgische Arbeitsgruppe von J. Donnez hat gezeigt, dass ein Chorioallantoismembran-(CAM-)Kultursystem die Kultivierung von menschlichem Ovarialgewebe vor der Transplantation, in den ersten (ischämischen) Phasen vor der Neovaskularisation ermöglicht. Das Ziel dieser Studie war daher der Vergleich der Effektivität der In-vitro-Kultur von menschlichem Ovarialgewebe nach dem Auftauen in einem großen Mediumvolumen unter permanenter mechanischer Agitation mit dem CAM-Kultursystem. MATERIAL UND METHODIK: Ovarialgewebefragmente von 5 Patientinnen wurden innerhalb von 20 Minuten bei 32–34 °C in das Labor transportiert, die Fragmente in kleinere Stücke aufgeteilt (1–2 × 0,7–1 mm), eingefroren, aufgetaut und zufällig in die 2 folgenden Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1: In-vitro-Gewebekultur für 7 Tage in einem großen Mediumvolumen unter mechanischer Agitation, Gruppe 2: Gewebekultur im CAM-System für 5 Tage. Die Vitalität des Gewebes wurde durch die Entwicklung der Follikel und die Proliferation von follikulären Zellen immunohistologisch (Zytokeratin und Ki-67) nach der Kultivierung bewertet. ERGEBNISSE: In den Gruppen 1 und 2 waren 85 bzw. 87 % der Follikel morphologisch normal. Die immunhistologische Analyse zeigte jedoch, dass die proliferativen Eigenschaften der Follikelzellen nach der Kultur im CAM-System deutlich höher waren. SCHLUSSFOLGERUNG: Somit ist anzunehmen, dass für die Kultur von kryokonserviertem humanem Ovarialgewebe das CAM-System besser geeignet ist als die In-vitro-Kultur in einem großen Mediumvolumen unter permanenter mechanischer Bewegung.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0031-1280271