Die Dynamik der Bewegungsabläufe der Fingergelenke beim Faustschluss

Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit werden die Bewegungsabläufe an den Fingergelenken beim Faustschluss dynamisch gemessen. Die Untersuchung, an der 10 Probanden teilnehmen, erfolgt mit dem TUB-Sensorhandschuh, der mit 14 Gelenkwinkelsensoren ausgerüstet ist. Im Median belaufen sich die Zeitspannen, die die einzelnen Gelenke für die Beugung zur Faust benötigen, etwa zwischen einer halben und einer Sekunde. Für jeden Finger zeigt sich ein charakteristisches Profil. Mittel- und Endgelenk erscheinen gekoppelt, wobei das Endgelenk zeitversetzt auf das Mittelgelenk folgt. Am Daumen folgt das Endgelenk auf das Grundgelenk. Das Fingergrundgelenk verhält sich am Beginn der Beugung variabler. Es kann entweder die Beugung eines Fingers einleiten oder mit seiner Beugung nach dem Mittelgelenk einsetzen. Der Abschluss der Fingerbewegung vollzieht sich demgegenüber einheitlich in dessen Grundgelenk. Mittel- und Endgelenk haben ihre Beugung vorher bereits beendet. Der Bewegungsumfang beläuft sich an den Fingergrundgelenken im Median zwischen 79 und 97 Grad, an den Mittelgelenken zwischen 87 und 90 Grad, an den Endgelenken zwischen 52 und 68 Grad, am Daumengrundgelenk auf 21 und am Daumenendgelenk auf 24 Grad. Die Koppelung von Mittel- und Endgelenk lässt sich auch hinsichtlich des Bewegungsumfangs nachweisen. Das Koppelungsverhältnis beträgt am Zeigefinger 0,77, an Mittel- und Ringfinger 0,75 und am Kleinfinger 0,57.