Geschlechtsspezifische Wahrnehmung des orthopädisch-unfallchirurgischen Berufsbilds während des Medizinstudiums

Zusammenfassung HINTERGRUND: Trotz Attraktivitätssteigerung des Medizinstudiums durch Änderung der Approbationsordnung und die Einführung sogenannter Modellstudiengänge (MSG) herrscht weiterhin Nachwuchsmangel, vor allem in den operativen Fachgebieten. Ziel dieser Querschnittsstudie war die geschlec...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2011-08, Vol.149 (4), p.389-394
Hauptverfasser: Mooij, S. C., Antony, P., Ruesseler, M., Pfeifer, R., Drescher, W., Simon, M., Pape, H.-C., Knobe, M.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND: Trotz Attraktivitätssteigerung des Medizinstudiums durch Änderung der Approbationsordnung und die Einführung sogenannter Modellstudiengänge (MSG) herrscht weiterhin Nachwuchsmangel, vor allem in den operativen Fachgebieten. Ziel dieser Querschnittsstudie war die geschlechtsspezifische Erfassung der Berufswünsche im Verlauf des Medizinstudiums, mit Fokus auf die Orthopädie/Unfallchirurgie (OR/UCH). MATERIAL UND METHODE: Im Rahmen einer Onlineumfrage (www.surveymonkey.com) wurde im WS2010/11 ein Fragebogen für die Studierenden des 3. bis 12. Semesters (n = 887) erstellt, bestehend aus 50 Fragen gemäß einer numerischen Analogskala (Likert-Skala [LS]; 5 = Zustimmung, 1 = Ablehnung) und 10 offenen Fragen. Thematisiert wurden die persönlichen Berufsziele im Kontext von Lehrumfeld und genereller Lebensplanung. Bei den Berufswünschen wurde zwischen dem Wunschfach (WF) mit größter emotionaler Affinität und dem Realitätsfach (RF) mit wahrscheinlichster zukünftiger Bewerbung nach Studienabschluss unterschieden. ERGEBNISSE: Die Rücklaufquote lag bei 36,4 % (n = 323, 23,4 Jahre, 6,3 Semester, 226 [70,0 %] weiblich [w] und 97 [30,0 %] männlich [m]). 206 Studenten (63,8 %; m = 55,7 % vs. w = 66,7 %; p = 0,047) gaben ein WF an, deren Prozentsatz sich mit zunehmender Semesterzahl signifikant erhöhte (p = 0,048). 29,1 % der Studierenden sahen ihr WF in der OR/UCH, insgesamt 20,0 % der Männer und 19,1 % der Frauen als realistische Bewerbungsoption (RF). Am häufigsten wurde die OR/UCH im 7. + 8. Semester als WF genannt (w: 39,4 %, m: 38,1 %), jedoch mit deutlich fallender Tendenz bis zum Praktischen Jahr (PJ). Die angegebenen Gründe lagen in Thematiken der Familienplanung, aber auch im Problem der Arbeitsbelastung in zusätzlich männerdominierten Fachrichtungen. Zum Zeitpunkt des PJ gaben 13,5 % der weiblichen und 15,4 % der männlichen Absolventen die OR/UCH als definitives Bewerbungsfach (RF) an. SCHLUSSFOLGERUNGEN: An der Facharztweiterbildung „Orthopädie und Unfallchirurgie“ besteht sowohl unter weiblichen als auch unter männlichen Studenten, besonders im mittleren Teil des Studiums, hohes Interesse. Insbesondere tendieren weibliche Studierende schon in den ersten klinischen Semestern zur Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein Großteil des potenziellen Nachwuchses nimmt jedoch aufgrund persönlicher Erfahrungen und Erwartungen an die weitere berufliche Laufbahn (Männerdomäne, Arbeitszeiten) sowie im Kontext der Familienplanung im Verlauf des Studium
ISSN:1864-6697
1864-6743
DOI:10.1055/s-0030-1271162