Die lateral erweiterte endopelvine Resektion (LEER) für die Behandlung maligner gynäkologischer Tumore mit Beckenwandbeteiligung
Hintergrund: Beckenwandrezidive von Karzinomen des unteren weiblichen Genitaltraktes galten bislang als inoperabel und damit oft als unbehandelbar, denn die Strahlentherapie, die – bedingt durch die primären Behandlungskonzepte – ohnehin nur bei einem kleinen Teil der Patientinnen möglich war, führt...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Hintergrund:
Beckenwandrezidive von Karzinomen des unteren weiblichen Genitaltraktes galten bislang als inoperabel und damit oft als unbehandelbar, denn die Strahlentherapie, die – bedingt durch die primären Behandlungskonzepte – ohnehin nur bei einem kleinen Teil der Patientinnen möglich war, führte nur selten zur Kontrolle der Erkrankung. Die mediane Überlebenszeit dieser Patientinnen betrug zwischen 7 und 10 Monaten. Ihre terminale Krankheitsphase war geprägt von stärksten, schwer kontrollierbaren Bein- und Rückenschmerzen, vielfach auch von der Ausbildung von Blasen- und Darmfisteln bzw. einer Kloake. Wir haben auf Grundlage der Embryonalentwicklung neue Resektionstechniken entwickelt, durch welche auch Beckenwandrezidive mit sehr guten Ergebnissen behandelt werden können.
Methode:
Wir berichten über 102 Patientinnen mit rezidivierenden bzw. lokal fortgeschrittenen Tumoren des weiblichen Genitaltrakts (Zervix n=63, Vagina n=13, Vulva n=8, Endometrium n=8, Sonstige n=10), die zwischen 8/96 und 12/07 mit einer lateral erweiterten endopelvinen Resektion (LEER) behandelt wurden. 76% der Patientinnen hatten Tumore mit Beckenwandbeteiligung, die bisher eine Kontraindikation für eine Exenteration darstellten.
Ergebnisse:
Die R0-Resektions-Rate betrug 97%, die krankheitsspezifische Überlebenswahrscheinlichkeit nach 5 Jahren 64%. Die behandlungsbedingte Morbidität liegt über 50%, was durch die eingeschränkte Wundheilung bestrahlter Gewebe und den Einsatz komplexer Rekonstruktionstechniken bedingt ist.
Schlussfolgerungen
: Durch eine LEER können mehr als 50% der Patientinnen mit nach Bestrahlung persistierenden oder rezidivierenden malignen Tumoren des weiblichen Genitaltraktes geheilt werden, wenn der Tumordurchmesser unter 5cm beträgt, keine Metastasierung oder Peritonealkarzinose vorliegt und eine R0-Resektion erzielt werden kann. Dies gilt insbesondere auch für Beckenwandtumore, die bisher als inoperabel galten. |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0029-1238937 |