Prävalenz und Maßnahmen von Mangelernährung in Österreichischen Krankenhäuser und Pflegeheimen

Zielsetzung: Mangelernährung ist in Gesundheitseinrichtungen ein weltweit schwerwiegendes Problem. Dennoch standen in Österreich bis jetzt kaum Informationen über die Prävalenz von Mangelernährung und die Behandlungsmaßnahmen und -strategien in Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung. Deshalb wurde i...

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Hauptverfasser: Van Nie, N, Lohrmann, C, Meijers, J, Halfens, R
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zielsetzung: Mangelernährung ist in Gesundheitseinrichtungen ein weltweit schwerwiegendes Problem. Dennoch standen in Österreich bis jetzt kaum Informationen über die Prävalenz von Mangelernährung und die Behandlungsmaßnahmen und -strategien in Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung. Deshalb wurde in einer erstmaligen Erhebung im November 2008 mit der Erfassung dieser Daten begonnen. Diese Studie ist Teil einer europaweiten Untersuchung. Methoden: In der multizentrischen Querschnittstudie wurden mit standardisierten Erhebungsbögen in Einrichtungen, die sich freiwillig zur Teilnahme bereit erklärt hatten, Daten erhoben bezüglich Mangelernährung Prävention, Interventionen und Fragen nach Standards wie Nutzung von Leitlinien. Nur Daten von informierten Patienten/Bewohnern wurden erfasst. Der Ernährungszustand der Patienten wurde anhand des Body Mass Index, unerwünschter Gewichtsverlust und Nahrungsaufnahme beurteilt. Resultate: Es wurden 865 Bewohner in 6 Krankenhäusern und 5 Pflegeheimen einbezogen. Die Prävalenz von Mangelernährung lag in Krankenhäusern wie Pflegeheimen gleich bei 28% Bei ungefähr 50% der Patienten/Bewohner bestand ein Risiko für eine Mangelernährung (Krankenhäuser 48%, Pflegeheime 55%). Das Screening des Ernährungszustands war in Krankenhäusern 50% und in Pflegeheimen 85%. Bei 29% der Risikopatienten wurde als Intervention die Konsultation einer DiätassistentIn und in 21% angereicherte oder zusätzliche Nahrung als Intervention durchgeführt. In der Hälfte der Einrichtungen gab es ein Mangelernährungspräventationsprotokoll sowie eine verantwortliche Person für die regelmäßige Erfassung. In 75% der Einrichtungen gab es eine DiätassistentIn für Fort- und Weiterbildung zur Thematik. Keine der Einrichtungen verfügte über Informationsmaterial für Patienten/Bewohner und Angehörige. Schlusswort: Mangelernährung ist ein Problem, das bei vielen Patienten in österreichischen Gesundheitseinrichtungen vorkommt. Das Screening des Ernährungszustands als auch durchgeführte Interventionen sind noch immer unzureichend. Jährliche Prävalenzerhebungen können den Einrichtungen helfen, die Problematik zu erkennen und über die tägliche Praxis zu reflektieren.
ISSN:0341-0501
1438-9916
DOI:10.1055/s-0029-1223914