Einfluss der Position einer lumbalen Bandscheibenprothese auf das segmentale Bewegungsverhalten

Zusammenfassung STUDIENZIEL: Der Vorteil einer lumbalen Bandscheibenprothese liegt im Erhalt der segmentalen Beweglichkeit. Aus Finite-Element-Studien ist bekannt, dass die Prothese möglichst weit dorsal und zentral implantiert werden sollte. Ob eine dezentrale Position bei einer In-vitro-Studie mit...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2010-07, Vol.148 (4), p.453-458
Hauptverfasser: Weißkopf, M., Maus, U., Ohnsorge, J. A. K., Prescher, A., Pandorf, T., Birnbaum, K.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung STUDIENZIEL: Der Vorteil einer lumbalen Bandscheibenprothese liegt im Erhalt der segmentalen Beweglichkeit. Aus Finite-Element-Studien ist bekannt, dass die Prothese möglichst weit dorsal und zentral implantiert werden sollte. Ob eine dezentrale Position bei einer In-vitro-Studie mit Humanpräparaten ebenfalls einen negativen Einfluss auf das Bewegungsverhalten hat, wurde hingegen noch nicht untersucht. METHODEN: Insgesamt wurden 10 lumbale humane WS-Präparate auf einem Wirbelsäulenbelastungssimulator mit reinen Drehmomenten von 2,5 bis 7,5 Nm untersucht. Neben der Flexions-/Extensionsbewegung wurde auch die Seitneigung beurteilt. Nach der Leermessung über 3 Belastungszyklen erfolgte die Implantation einer ungeführten Totalendoprothese in zentraler Position. Dann wurde eine ultraschallgestützte Bewegungsanalyse mit Referenzpunkten im Bereich der Facettengelenke durchgeführt. Zuletzt erfolgte die dezentrale, um durchschnittlich 6,2 mm versetzte Implantation und die Belastungszyklen wurden wiederholt. ERGEBNISSE: Beim Vergleich der Facettengelenksbewegungen wurden nach zentraler und dezentraler Protheseneinbringung folgende Werte registriert. Für die Flexionsbewegung war die Differenz der Referenzpunktbewegungen auf dem ipsilateral zur dezentralen Prothesenposition gelegenen Facettengelenk über die Belastungsstufen gemittelt bei 0,38 mm, für die Extension bei 0,33 mm, für die Seitneigung nach rechts bei 0,63 mm und für die Seitneigung nach links bei 0,24 mm. Im Bereich des kontralateralen Facettengelenks war der Unterschied für die Flexionsbewegung 0,23 mm, für die Extension 0,54 mm, für die Seitneigung nach rechts 0,18 mm und für die Seitneigung nach links 0,39 mm. Sowohl für den ipsilateralen (p = 0,0564) als auch für den kontralateralen (p = 0,2593) Referenzpunkt am Facettengelenk ließ sich keine statistisch signifikant unterschiedliche Bewegung nachweisen. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Beim Vergleich segmentaler Bewegungen nach zentraler und dezentraler Implantation einer lumbalen Bandscheibentotalprothese lässt sich in vitro ein Unterschied nachweisen, der jedoch nicht statistisch signifikant ist. Für den klinischen Gebrauch sollte dennoch eine möglichst zentrale Prothesenposition angestrebt werden.
ISSN:1864-6697
1864-6743
DOI:10.1055/s-0029-1186189