Stumpfbildung nach traumatischer Fußamputation beim Kind – Beschreibung eines neuen Operationsverfahrens und Literaturrecherche von Rasenmäherunfällen
Zusammenfassung ZIEL: Amputationsverletzungen im Kindesalter haben als Ursache neben Verkehrs- und landwirtschaftlichen Unfällen vor allem Rasenmäherunfälle. Die Therapie der durch Rasenmäher hervorgerufenen Verletzungen wird häufig durch ausgedehnte Wundkontamination, avaskuläres Gewebe, Weichteild...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 2009-08, Vol.147 (4), p.427-432 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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ZIEL: Amputationsverletzungen im Kindesalter haben als Ursache neben Verkehrs- und landwirtschaftlichen Unfällen vor allem Rasenmäherunfälle. Die Therapie der durch Rasenmäher hervorgerufenen Verletzungen wird häufig durch ausgedehnte Wundkontamination, avaskuläres Gewebe, Weichteildefektwunden sowie freiliegende Knochen kompliziert. Es existieren viele Therapieansätze und oft ist eine adäquate Prothesenversorgung für die Rehabilitation notwendig. Wir berichten über einen 8-jährigen Jungen, der mit seiner rechten unteren Extremität unter einen Aufsitzrasenmäher geraten war und sich dabei eine subtotale Amputation des rechten Fußes zugezogen hatte. Nach einer Primäroperation war im Verlauf eine Amputation notwendig. Für deren Durchführung war zu beachten, dass sich – nach traumatischem Verlust des Talus und Kalkaneus sowie Teilen des Os cuboideum – eine Beinverkürzung rechts ergeben und bisher intakte Metatarsalia und Fußwurzelknochen geopfert werden würden. Daher ersannen wir eine neuartige Operation mit dem Ziel der Optimierung der Stumpflänge sowie Erhalt von Fußwurzelknochen und der Wachstumsmöglichkeit des Stumpfes. METHODE: In dieser Operation bezogen wir bisher unversehrte Fußwurzel- und Mittelfußknochen in die Stumpfbildung mit ein. Zuerst wurde eine Lisfranc-Amputation des Vorfußes durchgeführt und ein Metatarsale aufbewahrt. Der Talus, der Kalkaneus sowie das Kuboid waren zum Großteil zerstört und wurden entfernt. Die verbliebenen Ossa cuneiformia wurden mit dem genuteten Os metatarsale im Sinne einer Fußwurzelarthrodese quer verbunden und die proximalen Gelenkflächen entknorpelt. Das Os naviculare wurde kranial und kaudal, die Tibiagelenkfläche distal entknorpelt und dann mittels gekreuzter Kirschner-Drähte eine Arthrodese der distalen Tibiagelenkfläche und des Os naviculare durchgeführt sowie abschließend die Reihe der Ossa cuneiformia dem Os naviculare unterstellt. Der Stumpf wurde mittels Haut- und Muskellappen sowie Spalthaut gedeckt. ERGEBNIS: Der Patient konnte am 34. posttraumatischen Tag entlassen werden und ein Laufen mit flüssigem Gangbild ohne Unterarmgehstützen sowie sportliche Betätigung waren bereits 6 œ Monate nach dem Unfall wieder möglich. SCHLUSSFOLGERUNG: Durch unsere Art der Stumpfbildung hoffen wir, einige Komplikationen nach Amputationsverletzung verhindern zu können. Insbesondere soll durch das Vorhandensein intakter Epiphysen ein überschießendes Knochenwachstum verhindert, ein Stumpfwachstum möglich und dur |
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ISSN: | 1864-6697 1864-6743 |
DOI: | 10.1055/s-0029-1185697 |