Stay at Work – Machbarkeit und Akzeptanz einer berufsbegleitenden Form der medizinischen Rehabilitation

Zusammenfassung Hintergrund Rückenschmerzen gehen mit erheblichen Beeinträchtigungen der Teilhabe einher, denen die medizinische Rehabilitation entgegenwirken soll. Es ist evident, dass das in Deutschland übliche Setting nicht für alle Zielgruppen effektiv ist. Neben einer Intensivierung für Risikog...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Rehabilitation (Stuttgart) 2020-10, Vol.59 (5), p.273-281
Hauptverfasser: Kohl, Matthias, Kulisch, Kristina, Lorenz, Sabrina, Streibelt, Marco
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Rückenschmerzen gehen mit erheblichen Beeinträchtigungen der Teilhabe einher, denen die medizinische Rehabilitation entgegenwirken soll. Es ist evident, dass das in Deutschland übliche Setting nicht für alle Zielgruppen effektiv ist. Neben einer Intensivierung für Risikogruppen könnte eine niedrigschwellige Form für Personen mit moderaten Beeinträchtigungen sinnvoll sein. Die Machbarkeit einer berufsbegleitenden Rehabilitation (BbR) wurde in einer Studie untersucht. Die BbR wurde als geschlossenes Gruppenprogramm mit einer Therapiedauer von 48 Stunden konzipiert (2 Termine pro Woche über 12 Wochen). Neben der Umsetzbarkeit standen die Analyse unterschiedlicher Zugangswege und die erreichten Ergebnisse im Fokus. Methodik In 3 ambulanten Reha-Zentren waren 12 Gruppen mit 6 bis 12 Teilnehmenden geplant. Neben dem Antragsverfahren wurden Versicherte über das Netzwerk der Reha-Einrichtungen sowie den Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung rekrutiert. Zielgruppe waren arbeitsfähige, erwerbstätige Versicherte, die wegen Rückenschmerzen eine medizinische Rehabilitation benötigen. Die Evaluation war multiperspektivisch und multimethodisch angelegt. Neben einer Befragung der Teilnehmenden zu Beginn, während und nach der BbR wurden Gruppendiskussionen mit Vertreter/innen der Reha-Einrichtungen, der Reha-Träger sowie Arbeitgebern durchgeführt. Ergebnisse Es wurden 7 Gruppen mit insgesamt 56 Teilnehmenden in 2 Einrichtungen realisiert. Der typische BbR-Teilnehmende war weiblich, verheiratet, ohne Kinder, 48 Jahre alt und in Vollzeit bei mittelgroßen Unternehmen ohne Schichtdienst tätig. Ein Großteil hatte im Jahr vorher keine bzw. geringfügige Fehlzeiten. 59% der Teilnehmenden wurden über die Reha-Einrichtungen rekrutiert; nur Einzelfälle über das Antragsverfahren. 2 Drittel hätten ohne das Angebot der BbR keine Rehabilitation beantragt. Insgesamt waren die Teilnehmenden sehr zufrieden mit der BbR. Allerdings wurde die Vereinbarkeit mit Arbeit und Alltag als Herausforderung wahrgenommen. Prä-Post-Vergleiche bei BbR-Teilnehmenden zeigten mittlere bis starke Unterschiede in der Bewertung der allgemeinen Gesundheit, der Schmerzen, der Funktionsfähigkeit und der Arbeitsfähigkeit. Schlussfolgerung Die BbR hat angedeutet, welches Potenzial sie für Menschen mit moderaten Beeinträchtigungen hat. Vor einer Dissemination sollten die erkannten Herausforderungen bearbeitet werden. Dies betrifft insbesondere die Rekrutierung und die Vereinbarkeit
ISSN:0034-3536
1439-1309
DOI:10.1055/a-1151-7345