Interesse von Kleinkindern an unterschiedlichen Sprachlernmedien

Das Interesse von zweijährigen Kindern an der Verwendung von unterschiedlichen Sprachlernmedien wird in einer empirischen Studie überprüft. Im Rahmen der quasi-experimentellen Untersuchung wurden bei 66 Kindern zwischen 23 und 31 Monaten familiäre Variablen, kindliche Interessen, Zugänge zu Tablet-Computern und Bilderbüchern, kognitive Kompetenzen, der produktive und rezeptive Wortschatz sowie ein spezifisch umrissener Interventionswortschatz erhoben. In der per Video aufgezeichneten Interventionsphase beschäftigten sich die Kinder selbständig oder mit Begleitung mit der Wortler-App "Lingua Kidz" oder mit aus dem Programm extrahierten Bildkarten. Die Aufnahmen wurden anschließend hinsichtlich der Interessenmerkmale Emotion und Kognition analysiert. In einem Posttest wurde zudem der spezifische Wortschatz erneut überprüft. Es zeigte sich, dass die Kinder bei der Verwendung einer Wortlern-App sowohl mit als auch ohne Begleitung durch eine Bezugsperson ein deutlich höheres situatives Interesse als bei der Betrachtung von entsprechenden Bildkarten aufwiesen. Am längsten wurde das Interesse aufrechterhalten, wenn gemeinsam mit der Interventionsleiterin gespielt wurde. Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für den Umgang mit digitalen Medien im Elementarbereich diskutiert. (ZPID).