Funktionen des autobiographischen Gedächtnisses bei jungen und älteren Erwachsenen

In der neueren Forschung werden drei Funktionen des autobiographischen Gedächtnisses unterschieden: Autobiographische Erinnerungen können ein Gefühl von Selbst-Kontinuität unterstützen, aktuelles oder zukünftiges Handeln leiten (direktiv) und soziale Interaktionen erleichtern. Bislang gibt es kaum U...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 2014-01, Vol.46 (4), p.201-210
Hauptverfasser: Wolf, Tabea, Zimprich, Daniel
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der neueren Forschung werden drei Funktionen des autobiographischen Gedächtnisses unterschieden: Autobiographische Erinnerungen können ein Gefühl von Selbst-Kontinuität unterstützen, aktuelles oder zukünftiges Handeln leiten (direktiv) und soziale Interaktionen erleichtern. Bislang gibt es kaum Untersuchungen, in denen die Nutzung dieser Funktionen über verschiedene Altersgruppen hinweg betrachtet wird. In der vorliegenden Studie wurden 227 junge und 185 ältere Erwachsene mit dem Thinking About Life Experiences Questionnaire (TALE) befragt, mit dem sich die drei Funktionen des autobiographischen Gedächtnisses situationsübergreifend erfassen lassen. Aus entwicklungstheoretischer Sicht ist anzunehmen, dass im jungen Erwachsenenalter die Selbst- und die direktive Funktion häufiger genutzt werden, da in dieser Lebensphase das eigene Selbstbild gefestigt und Pläne für die Zukunft gemacht werden. Für die soziale Funktion werden keine Unterschiede erwartet. In Übereinstimmung mit den theoretischen Annahmen und bisherigen Befunden gaben die jungen Erwachsenen an, die Selbst- und die direktive Funktion häufiger zu nutzen als ältere Teilnehmer das taten. Dasselbe Ergebnis zeigte sich aber auch für die soziale Funktion. Current research distinguishes between a self function, a directive function, and a social function of autobiographical memory. Until now, there are few investigations focusing on the use of these functions across different age-groups. In the present study, 227 young and 185 older adults completed the Thinking About Life Experiences Questionnaire (TALE), which measures the use of these functions generalized across various situations. From a lifespan perspective, young adulthood is associated with a greater use of the self function and the directive function in order to stabilize one’s own self and make plans for the future. No age-related differences are expected for the social function. In line with theory and empirical findings, the younger participants used the self and directive function more frequently than the older ones. The same was true for the social function, however.
ISSN:0049-8637
2190-6262
DOI:10.1026/0049-8637/a000116