Entwicklung eines Lehrkräftefragebogens zur Früherkennung von Rechenstörungen in der Grundschule

Zusammenfassung: Hintergrund: Bislang fehlen standardisierte Screeninginstrumente zur Identifikation von Rechenstörungen (RS) im Grundschulalter durch Lehrkräfte, die sich effektiv in die Unterrichtspraxis integrieren lassen und zeitgleich allgemein anerkannte Gütekriterien erfüllen. Mit dem Fragebo...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Lernen und lernstörungen 2024-10, Vol.13 (4), p.165-177
Hauptverfasser: Lamb, Sarah, Schulz, Ann-Katrin, Kuhn, Jörg-Tobias
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung: Hintergrund: Bislang fehlen standardisierte Screeninginstrumente zur Identifikation von Rechenstörungen (RS) im Grundschulalter durch Lehrkräfte, die sich effektiv in die Unterrichtspraxis integrieren lassen und zeitgleich allgemein anerkannte Gütekriterien erfüllen. Mit dem Fragebogen zur Erfassung mathematischer Fertigkeiten (FERMAT) wurde ein theoriebasiertes Screeningverfahren für Lehrkräfte entwickelt, das Kinder mit einem erhöhten Risiko für RS ökonomisch, reliabel und valide identifiziert. Methoden: Anhand der Daten von N = 377 Schüler_innen aus Nordrhein-Westfalen (Klassenstufe zwei bis vier), wurden mittels psychometrischer Analysen (u.a. Receiver-Operating-Characteristics-Analysen) verschiedene Gütekriterien bestimmt. Zur Prüfung der Treffsicherheit wurden verschiedene Cut-Offs verwendet. Ergebnisse: Der FERMAT verfügt über gute bis überwiegend zufriedenstellende Screeningeigenschaften. Die Sensitivität und Spezifität variierten je nach Kriterium zwischen 57.6% und 69.8% bzw. 82.5% und 91.4%. Die RATZ-Indizes lagen zwischen .511 und .613. Die Screeningeigenschaften der Teilbereiche Basisnumerik und Rechenfertigkeiten, in die sich der FERMAT gliedert, sind ebenfalls überwiegend zufriedenstellend. Diskussion: Der FERMAT identifiziert Kinder mit und ohne erhöhtes Risiko für RS mit angemessener Treffsicherheit. Die praktische Bedeutung des Instruments wird vor dem Hintergrund langfristiger Folgen unbehandelter RS und den Chancen frühzeitiger Risikoidentifikation diskutiert.
ISSN:2235-0977
2235-0985
DOI:10.1024/2235-0977/a000456