Kurzfassung der S2e-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von exekutiven Dysfunktionen bei neurologischen Erkrankungen“ (AWMF-030/125)
Zusammenfassung. Exekutive Dysfunktionen treten besonders bei Erkrankungen, die zu einer Schädigung des präfrontalen und/oder orbitofrontalen Kortex oder subkortikaler Strukturen (insbesondere des Nucleus caudatus oder des Thalamus) führen, bzw. bei Schädigungen von Faserverbindungen zwischen releva...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Neuropsychologie 2020-09, Vol.31 (3), p.135-147 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung. Exekutive Dysfunktionen treten besonders bei Erkrankungen, die zu einer Schädigung des präfrontalen und/oder orbitofrontalen Kortex oder subkortikaler Strukturen (insbesondere des Nucleus caudatus oder des Thalamus) führen, bzw. bei Schädigungen von Faserverbindungen zwischen relevanten kortikalen und subkortikalen Hirnstrukturen eines exekutiven Funktionsnetzwerks auf. Jede Untersuchung bei Verdacht auf exekutive Dysfunktion sollte mindestens je ein Verfahren zum Arbeitsgedächtnis und Monitoring, zur kognitiven Flüssigkeit und Flexibilität sowie zum planerischen und problemlösenden Denken umfassen. Die Verhaltensbeobachtung des Patienten und die umfassende Befragung der Angehörigen sind bei exekutiven Dysfunktionen zentrale Bestandteile der neuropsychologischen Untersuchung. Sie sind dabei vor allem für die Einschätzung der Auswirkungen möglicher Funktionsstörungen auf die Aktivitäten und die Teilhabe des Patienten von Relevanz. Für die Therapie von exekutiven Dysfunktionen ist eine sorgfältige Diagnostik Voraussetzung, da aufgrund der Verschiedenartigkeit der Symptome die Therapie spezifisch auf das jeweilige Defizit zugeschnitten sein muss. Exekutive Dysfunktionen können sehr vielgestaltig, teilweise sogar scheinbar gegensätzlich sein, daher wird die Art der Intervention durch die spezifischen Symptome bestimmt. Die Durchsicht und Bewertung der Therapiestudien nach den Evidenzkriterien für den Zeitraum von 2007 bis 2017 ergibt folgende Therapieempfehlungen für Patienten mit exekutiven Dysfunktionen:
Kognitiv übende Verfahren allgemein sollen eingesetzt werden (Empfehlungsstärke A).
Training des Arbeitsgedächtnisses soll eingesetzt werden (Empfehlungsstärke A).
Therapieansätze zum planerischen Denken sollen eingesetzt werden (Empfehlungsstärke A).
Kognitive Trainingsansätze mehrerer Funktionsbereiche unter Einschluss der Exekutivfunktionen sollen eingesetzt werden (Empfehlungsstärke A).
Therapieansätze zum Problemlösetraining sollten eingesetzt werden (Empfehlungsstärke B).
Zu den Ansätzen zur Modifikation und Manipulation der Umwelt liegen im aktuellen Suchzeitraum anders als in der Vorgängerleitlinie nur wenige Studien mit geringer Evidenzstärke vor, daher kann für den Untersuchungszeitraum keine Empfehlung ausgesprochen werden (Empfehlung offen).
Pharmakologische Therapieansätze finden zunehmend Beachtung, aufgund ihrer Unterschiedlichkeit kann aktuell keine Empfehlung gegeben werden (Empfehlung offen). |
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ISSN: | 1016-264X 1664-2902 |
DOI: | 10.1024/1016-264X/a000300 |