Die Situation der Pflegenden in Akutkrankenhäusern während der zweiten Welle der COVID-19-Pandemie: Eine Onlinebefragung

Zusammenfassung. Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie hat Auswirkungen auf Stress und Wohlbefinden von Pflegenden. Angst vor Infektionen, fehlende Schutzausrüstung und mangelnde Expertise in der Pflege dieser Patient_innen wurden als Gründe für Burnout beschrieben. xFragestellung: Untersucht wird der...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Pflege 2022-04, Vol.35 (2), p.104-113
Hauptverfasser: Mai, Tobias, Todisco, Laura, Schilder, Michael, Franke, Vanessa, Ristau, Johanna
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung. Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie hat Auswirkungen auf Stress und Wohlbefinden von Pflegenden. Angst vor Infektionen, fehlende Schutzausrüstung und mangelnde Expertise in der Pflege dieser Patient_innen wurden als Gründe für Burnout beschrieben. xFragestellung: Untersucht wird der Einfluss des arbeitsbezogenen Kohärenzgefühls sowie der wahrgenommenen organisationalen Unterstützung auf das Burnoutlevel und die Absicht, den Arbeitsplatz zu wechseln. Methode: Im Dezember 2020 und Januar 2021 wurden Beschäftigte von 81 Krankenhäusern in Hessen, Deutschland online befragt. Der Fragebogen umfasste die Instrumente BAT (Burnout-Assessment-Tool), Work-SoC (arbeitsbezogenes Kohärenzgefühl), POS-s (wahrgenommene organisatorische Unterstützung – Kurzfassung) sowie literaturbasierte Items. Ergebnisse: Von 595 Pflegenden wiesen 47,6% ein moderates oder hohes Burnoutlevel auf; 20,7% wollen den Arbeitsplatz nach der Pandemie wechseln. Je höher der Work-SoC (β = –0,467; p < 0,001) und je höher der POS-s (β = –0,178; p < 0,001), desto niedriger ist das Burnoutlevel. Schulungsangebote wurden von 24,7% der Pflegenden als positiver Faktor genannt. Sie vermissten Achtsamkeits- und Resilienztraining, Angebote zur Kinderbetreuung und zu gesundheitsbezogenen Themen. 55,1% stimmten nicht zu, dass der Arbeitgeber alles unternimmt sie zu unterstützen. Schlussfolgerungen: Unabhängig von der Pandemie ist eine salutogene Führung erforderlich, die sich „moralischen Verletzungen“ der Beschäftigten durch implizite Rationierung annimmt und die gesundheitsbezogene Unterstützung fördert.
ISSN:1012-5302
1664-283X
DOI:10.1024/1012-5302/a000846