Gewalt und Gewaltprävention in der stationären Altenpflege während der COVID-19-Pandemie: Teilanalyse von Interviews mit Leitungspersonen
Zusammenfassung. Hintergrund: Während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie galten in der stationären Altenpflege in Deutschland strenge Regeln zum Infektionsschutz, die Beschäftigte und Bewohner_innen belasteten und diese sozial isolierten. Beides sind Risikofaktoren für Gewalt in der stationären...
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Veröffentlicht in: | Pflege 2021-10, Vol.34 (5), p.241-249 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung. Hintergrund: Während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie galten in der stationären Altenpflege in Deutschland strenge Regeln zum Infektionsschutz, die Beschäftigte und Bewohner_innen belasteten und diese sozial isolierten. Beides sind Risikofaktoren für Gewalt in der stationären Altenpflege. Fragestellungen: Wie entwickelte sich unter Pandemiebedingungen aus Sicht von Leitungspersonen das Gewaltgeschehen in der stationären Altenpflege und wie veränderten sich Strategien zur Prävention von Gewalt? Methoden: In 43 Einrichtungen wurden leitfadengestützte Telefoninterviews mit 25 Einrichtungs- und 15 Pflegedienstleitungen sowie 28 Wohnbereichsleitungen und 10 Pflegefachpersonen mit erweiterten Aufgaben durchgeführt, audiotechnisch aufgenommen, transkribiert und nach der „Thematic framework analysis“ in fünf Analyseschritten ausgewertet. Ergebnisse: Maßnahmen des Infektionsschutzes wurden als Freiheitsentzug wahrgenommen. Bewohner_innen, Angehörige und Beschäftigte reagierten teils mit verbaler Gewalt. Für die Leitungspersonen war das Thema Gewalt wenig präsent, Präventionsmaßnahmen wurden nicht durchgeführt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Strategien zur Prävention von Gewalt in den einbezogenen Einrichtungen nicht hinreichend verankert sind und den Bedingungen der Pandemie angepasst werden müssen. Weitere Forschung ist notwendig, um Maßnahmen zum Infektionsschutz in ihrem Potenzial zur Erhöhung des Gewaltvorkommens zu evaluieren. |
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ISSN: | 1012-5302 1664-283X |
DOI: | 10.1024/1012-5302/a000823 |