Husten aus gastroenterologischer Sicht
Zusammenfassung. Chronischer Husten als Symptom kann vielfältige Ursachen haben. Grundsätzlich sollte eine Abklärung von chronischem Husten immer multidisziplinär erfolgen, um zunächst andere Ursachen (kardiale, pulmonale, strukturelle Veränderungen von Pharynx und Larynx, Allergien, Malignome) ausz...
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Veröffentlicht in: | Therapeutische Umschau 2021-05, Vol.78 (4), p.171-179 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung. Chronischer Husten als Symptom kann vielfältige Ursachen haben. Grundsätzlich sollte eine Abklärung von chronischem Husten immer multidisziplinär erfolgen, um zunächst andere Ursachen (kardiale, pulmonale, strukturelle Veränderungen von Pharynx und Larynx, Allergien, Malignome) auszuschliessen. Husten als extraösophageale Manifestation der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD) stellt ein häufiges Symptom dar. Aus gastroenterologischer Perspektive kommt differenzialdiagnostisch auch eine eosinophile Ösophagitis (EoE) und seltenere Ursachen wie ösophageale Motilitätsstörungen in Frage. Bei gleichzeitigem Vorliegen von Alarm-Symptomen (Gewichtsverlust, Anämie, Dysphagie) sollte zuerst eine endoskopische Abklärung mittels Ösophago-Gastroduodenoskopie (ÖGD) erfolgen, um ein Malignom auszuschliessen. Hierbei sollten Stufenbiopsien vom Ösophagus erfolgen, um eine eosinophile Ösophagitis auszuschliessen. Bei unauffälligem makroskopischen und histopathologischem ÖGD-Befund kann zunächst eine probatorische säuresuppressive Therapie mit Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) als erste therapeutische Massnahme versucht werden. Bei Nicht-Ansprechen auf die PPI-Therapie sollten funktionsdiagnostische Untersuchungen durchgeführt werden. Mittels ambulanter pH-Impedanz-Messung kann eine nicht-erosive Refluxerkrankung und eine Hypersensitivität des Ösophagus nachgewiesen werden. Mit Hilfe der Ösophagusmanometrie können wertvolle Informationen über die physiologische Antirefluxbarriere gewonnen werden und Motilitätsstörungen des Ösophagus diagnostiziert werden. Für bestimmte therapierefraktäre Patienten mit bestätigtem Reflux-assoziiertem Husten kommt eine chirurgische Therapie (Antirefluxchirurgie) in Betracht. Dieser Übersichtsartikel soll einen Überblick über den diagnostisch-therapeutischen Algorithmus aus Sicht eines Gastroenterologen geben, um das Symptom Husten anzugehen. |
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ISSN: | 0040-5930 1664-2864 |
DOI: | 10.1024/0040-5930/a001256 |