Sectio caesarea: Aktuelle Kontroversen

Der Kaiserschnitt zählt zu den häufigsten Eingriffen in der Humanmedizin und ist zu einer „Routineoperation“ mit sehr geringer Morbidität und Mortalität geworden. Er zählt zu den zentralen Errungenschaften der modernen Geburtsmedizin. Bei medizinischen Indikationen wie Lageanomalien, Planzenta prävi...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Therapeutische Umschau 2014-12, Vol.71 (12), p.717-722
Hauptverfasser: Schuller, R.-Christine, Surbek, Daniel
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Kaiserschnitt zählt zu den häufigsten Eingriffen in der Humanmedizin und ist zu einer „Routineoperation“ mit sehr geringer Morbidität und Mortalität geworden. Er zählt zu den zentralen Errungenschaften der modernen Geburtsmedizin. Bei medizinischen Indikationen wie Lageanomalien, Planzenta prävia, Kopf-Becken-Missverhältnis mit oder ohne Wehenschwäche in der Eröffnungsperiode oder „fetal distress“ ist er eine unverzichtbare Maßnahme zur Verbesserung des perinatalen outcome von Mutter und Kind. Die Häufigkeit der Sectio-Entbindung ist in den letzten 20 Jahren weltweit deutlich angestiegen, was vielfältige Ursachen hat. Es bestehen Unterschiede zwischen Ländern, aber auch zwischen verschiedenen Regionen, insbesondere im Sinne eines Stadt-Land-Gefälles. Die Sectio-Häufigkeit wird wesentlich beeinflusst durch den Bildungsgrad und den sozioökonomischen Status der Frau. Inzwischen sind auch mögliche nachteiligen Folgen der Kaiserschnittentbindung und ihre potentiellen Auswirkungen auf Folgeschwangerschaften und Folgegeburten bestens bekannt und untersucht. Aktuelle Kontroversen drehen sich insbesondere um den Kaiserschnitt auf Wunsch ohne medizinische Indikation, welcher allerdings in der Schweiz eher selten durchgeführt wird und dessen ethische Berechtigung im Rahmen der Selbstbestimmung und Autonomie der schwangeren Frau diskutiert werden muss. Caesarean section is one of the most frequently performed operations in human medicine. It has become a routine procedure with a very low morbidity and mortality. Over the centuries, it has emerged an essential achievement in obstetric medicine. In the presence of cephalo-pelvic-disproportion, cervical dystocia, malpresentation, preterm birth, macrosomia, placental insufficiency, placenta praevia or fetal distress it is crucial to improve the perinatal morbiditiy and mortality of mother and child. The procedure has become much more frequent over the past 20 years for multiple reasons. There is variety in incidence between countries but also regional differences. It's occurrence is being influenced by level of education and socio-economic status of the pregnant woman. In the meantime, also the longterm consequences of cesarean section are well known. The potential hazards for future pregnancies and deliveries are well described. Actual controversy addresses cesarean section on demand without any medical indication, which in fact is only seldom performed in Switzerland. The ethical justification of this procedure need
ISSN:0040-5930
1664-2864
DOI:10.1024/0040-5930/a000617