Behandlung von psychischen Traumata mit Akupunktur: Expositionsbasierte Trauma-Akupunktur-Therapie (EX.TRACT)
Zusammenfassung Einleitung Psychische Traumata können psychisch einschränken bis hin zur posttraumatischen Belastungsstörung, aber auch Depressionen und chronische Schmerzerkrankungen verursachen. Die aktuell wenigen evidenzbasierten Traumabehandlungen wie EMDR (Eye Movement Desensitation and Reproc...
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Veröffentlicht in: | Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (Heidelberg, Germany : 1977) Germany : 1977), 2024-08, Vol.67 (3), p.144-149 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Einleitung
Psychische Traumata können psychisch einschränken bis hin zur posttraumatischen Belastungsstörung, aber auch Depressionen und chronische Schmerzerkrankungen verursachen.
Die aktuell wenigen evidenzbasierten Traumabehandlungen wie EMDR (Eye Movement Desensitation and Reprocessing) und kognitive Verhaltenstherapie sind meist wenig verfügbar bzw. mit sehr langen Wartezeiten verbunden. Akupunktur zur Behandlung psychischer Traumata wurde in den letzten Jahren zunehmend erforscht, jedoch nur als unspezifische Therapie.
Bei der hier vorgestellten EX.TRACT-Methode wird Akupunktur mit Exposition und Psychotherapie in 5 Behandlungsschritten kombiniert.
Behandlungsprotokoll
In einem Vorgespräch wird die zentrale traumatisierende Situation herausgearbeitet, die im Anschluss in der Akupunkturtherapie als Bild bzw. Imagination verwendet wird.
In der Akupunktursitzung wird nach Behandlung der Gesamtkonstitution der Patient angeleitet, sich mehrfach die traumatisierende Situation vorzustellen. Die dabei auftretenden körperlichen Missempfindungen werden jedes Mal umgehend mit passenden Akupunkturpunkten aufgelöst. Danach werden die durch erneute Vorstellung der traumatisierenden Situation auftretenden Gefühle wie Angst, Wut und Ärger, Trauer, Ekel und Erschöpfung behandelt.
Jedes der Gefühle kann mit passenden Akupunkturpunkten auf entsprechenden Leitbahnen umgehend ausgelöscht werden. Somit werden nach wenigen Wiederholungen alle negativen Gefühle, die mit dem Trauma in Verbindung stehen, aufgelöst und ein gefühlsneutrales episodisches Erinnern an das Ereignis bleibt übrig.
Therapieziel ist, die negativen Gefühle im Bereich des limbischen Systems zu löschen, sodass das Ereignis ausschließlich im episodischen Gedächtnis abgespeichert ist und damit die Symptomatik der posttraumatischen Belastungsstörung reduziert bis beseitigt ist.
Fallbericht
Mit diesem Artikel beginnt eine Serie von Fallberichten, in denen die Möglichkeiten der EX.TRACT-Methode exemplarisch dargestellt werden. Sie beginnt mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), gefolgt von postpartaler Depression, chronischen Schmerzen und posttraumatischer Verbitterungsstörung (PTED). |
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ISSN: | 0415-6412 1439-4359 |
DOI: | 10.1007/s42212-024-00663-z |