Berücksichtigung heterogener Lernbedarfe im Rahmen der Arbeit mit Wochenplänen

Eine Öffnung des Unterrichts und Maßnahmen der Binnendifferenzierung stellen zwei zentrale Konzepte dar, um die heterogenen Lernbedarfe der Schüler*innen zu berücksichtigen. Durch die Arbeit mit Wochenplänen lassen sich beide Konzepte simultan realisieren. Es mangelt jedoch an aktuellen empirischen...

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Veröffentlicht in:Unterrichtswissenschaft 2024-06
Hauptverfasser: Decristan, Jasmin, Rieser, Svenja
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Eine Öffnung des Unterrichts und Maßnahmen der Binnendifferenzierung stellen zwei zentrale Konzepte dar, um die heterogenen Lernbedarfe der Schüler*innen zu berücksichtigen. Durch die Arbeit mit Wochenplänen lassen sich beide Konzepte simultan realisieren. Es mangelt jedoch an aktuellen empirischen Studien zur Nutzung und Ausgestaltung der Wochenplanarbeit in der Schulpraxis. In diesem Beitrag werden Angaben von 326 Lehrkräften aus einer bundesweiten Online-Befragung einbezogen und Unterschiede in der Nutzung und Ausgestaltung von Wochenplänen zwischen drei Schulformvergleichsgruppen (Regelschulen ab der Sekundarstufe, Grundschulen, Förderschulen) analysiert sowie die zusätzliche Bedeutung der Überzeugungen zur Wochenplanarbeit geprüft. Es ergeben sich drei Kernbefunde: (1.) Weniger Lehrkräfte an Regelschulen ab der Sekundarstufe geben im Vergleich zu denjenigen an Grundschulen oder Förderschulen an, Wochenpläne zu nutzen. (2.) Im Falle einer Nutzung von Wochenplänen (n = 215) ist der Grad an Öffnung (operationalisiert über den Anteil an Pflichtaufgaben) zwischen den drei Schulformvergleichsgruppen vergleichbar hoch, das Ausmaß an schwierigkeitsbezogener Differenzierung ist hingegen mit im Mittel vier Stufen pro Klasse an Förderschulen besonders groß. (3.) Die Überzeugungen der Lehrkräfte zur Geeignetheit des Wochenplans für eine Differenzierung können selbstberichtete Nutzung und Ausgestaltung von Wochenplänen mit erklären, während Überzeugungen zur Öffnung nicht mit der Wochenplanarbeit einhergehen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Diskurses zum Umgang mit Heterogenität kritisch eingeordnet und erlauben schulformspezifische Implikationen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. Providing higher degrees of freedom in learning and differentiating instruction are two key approaches to address the heterogeneity among students. Working with weekly schedules is one approach to realise both approaches simultaneously. However, there is a lack of empirical studies that examine the use and specific implementation of weekly schedules in schools. This paper includes data from 326 teachers from a nationwide online survey and examines school-type specific differences (i.e., secondary schools, primary schools, and special needs schools) in the use and implementation of weekly schedules as well as the role of teachers’ beliefs about the suitability of weekly schedules to deal with students’ heterogeneity. Findings reveal three key insig
ISSN:0340-4099
2520-873X
DOI:10.1007/s42010-024-00210-8