Ein neues Instrument zur Erfassung der Einstellungen zu Portfolioarbeit in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (EPP-L)
Zusammenfassung Portfolioarbeit ist aufgrund von Potenzialen für Professionalisierungsprozesse (z. B. Entwicklung von Reflexionsfähigkeit) ein weit verbreitetes und teilweise sogar verbindlich vorgeschriebenes Konzept in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Für die Wirksamkeit einer Portfolioarbeit (...
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Veröffentlicht in: | Unterrichtswissenschaft 2023-09, Vol.51 (3), p.361-393 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Portfolioarbeit ist aufgrund von Potenzialen für Professionalisierungsprozesse (z. B. Entwicklung von Reflexionsfähigkeit) ein weit verbreitetes und teilweise sogar verbindlich vorgeschriebenes Konzept in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Für die Wirksamkeit einer Portfolioarbeit (d. h. für die Entfaltung der Potenziale) erweisen sich positive Einstellungen der Anwenderinnen und Anwender zu Portfolioarbeit als bedeutsam. Bislang liegen allerdings keine Befunde zu Einstellungen zu Portfolioarbeit vor, die über Spezifika vereinzelter, standortspezifischer Portfoliokonzeptionen hinausreichen. Ein Grund hierfür ist, dass Instrumente zur Erfassung von Einstellungen bislang nicht konzeptionsübergreifend nutzbar sind. Dieser Beitrag stellt ein neues Instrument zur Erfassung von Einstellungen von Lehramtsstudierenden zu Portfolioarbeit (EPP-L) vor, das unabhängig von spezifischen Konzeptionen eingesetzt werden kann. Ausgehend von einem Pool aus 45 Items, die auf Basis theoretisch abgeleiteter und systematisch identifizierter Potenziale von Portfolioarbeit entwickelt wurden, konnten in einem iterativen Prozess (z. B. kognitive Pretests, Expertenratings) 18 finale Items entwickelt werden. Die psychometrische Überprüfung des EPP‑L erfolgte anhand von
N
1
= 424 und
N
2
= 374 Lehramtsstudierenden. Der EPP‑L erweist sich als reliabel (interne Konsistenz) und valide (Konstrukt- und Kriteriumsvalidität). Theoriekonform zeigen sich starke Zusammenhänge der Einstellungen mit dem wahrgenommenen Nutzen von Portfolioarbeit und keine bis schwache Zusammenhänge mit konstruktivistischen und transmissiven lerntheoretischen Überzeugungen. Differential Item Functioning Analysen zeigen die Messinvarianz des EPP‑L über die Variable Geschlecht. Konfirmatorische Faktorenanalysen bestätigen einen Generalfaktor. Der EPP‑L bietet die Möglichkeit, Evidenz zur Portfolioarbeit in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung über vereinzelte Programmevaluationen hinaus zu generieren. |
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ISSN: | 0340-4099 2520-873X |
DOI: | 10.1007/s42010-022-00161-y |