Probleme evidenzorientierter Unterrichtspraxis: Anregungen und Lösungsvorschläge

Zusammenfassung In diesem Beitrag soll anhand eines fiktiven Anwendungsbeispiels aus der schulischen Unterrichtspraxis exemplarisch dargestellt werden, mit welchen Barrieren sich Lehrkräfte konfrontiert sehen, wenn sie individuelle unterrichtsbezogene Entscheidungen evidenzbasiert zu treffen versuch...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Unterrichtswissenschaft 2023-06, Vol.51 (2), p.289-313
Hauptverfasser: Wilkes, Theresa, Stark, Robin
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung In diesem Beitrag soll anhand eines fiktiven Anwendungsbeispiels aus der schulischen Unterrichtspraxis exemplarisch dargestellt werden, mit welchen Barrieren sich Lehrkräfte konfrontiert sehen, wenn sie individuelle unterrichtsbezogene Entscheidungen evidenzbasiert zu treffen versuchen. Es werden Stärken und Schwächen des Konzeptes der Evidenzbasierung sowie unterschiedlicher Arten von Evidenz und Forschungsdesigns (zum Beispiel Meta-Metaanalysen, Metaanalysen, Fallstudien) reflektiert und diskutiert. Unter anderem wird ein Vorgehen vorgeschlagen, welches sich weniger an der gängigen Evidenzhierarchie orientiert, an deren Spitze sich als „Gold-Standard“ systematische Reviews, Metaanalysen und randomisierte kontrollierte Studien finden, sondern vielmehr an übergeordneten Wissensbeständen (d. h. insbesondere an wissenschaftlichen Theorien und Konzepten, aber auch an einschlägigen wissenschaftlichen Ansätzen, Prinzipien und Modellen), welche aus der bildungswissenschaftlichen Forschung hervorgegangen sind. Zudem werden exemplarisch Planungsprozesse skizziert, welche die Qualität der Unterrichtspraxis mit einfachen Mitteln unterstützen können, indem wissenschaftliches Wissen, Erfahrungswissen und Kontextwissen sowie praktisches Handlungswissen integriert werden. Abschließend werden als eine mögliche Förderkomponente evidenzorientierter Unterrichtspraxis verschiedene Möglichkeiten zum weiteren Ausbau von Clearing Houses vorgeschlagen. Zudem wird auf Forschungsdesiderate hinsichtlich der Integration verschiedener, möglicherweise inkohärenter Wissensbestände hingewiesen. Dieser Beitrag hat nicht zum Ziel, die aktuellen Entwicklungen hin zu einer evidenzbasierten Schul- und Unterrichtspraxis in Frage zu stellen. Vielmehr wird eine evidenzorientierte Praxis im Sinne einer Orientierung an übergeordneten Wissensbeständen ausdrücklich befürwortet.
ISSN:0340-4099
2520-873X
DOI:10.1007/s42010-022-00150-1