Laparoskopischer oder roboterassistierter Burch – Comeback einer (fast) vergessenen Operation
Zusammenfassung Für lange Zeit war die abdominale Kolposuspension die am meisten angewendete Operation bei Belastungsinkontinenz. Durch die Einführung der TVT-Operation (TVT: „tension free vaginal tape“) und deren Weiterentwicklung geriet diese Technik zunehmend in Vergessenheit und wurde kaum mehr...
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Veröffentlicht in: | Journal für Urologie und Urogynäkologie 2022-09, Vol.29 (3), p.74-79 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Für lange Zeit war die abdominale Kolposuspension die am meisten angewendete Operation bei Belastungsinkontinenz. Durch die Einführung der TVT-Operation (TVT: „tension free vaginal tape“) und deren Weiterentwicklung geriet diese Technik zunehmend in Vergessenheit und wurde kaum mehr gelehrt, dies v. a. deshalb, weil die Kolposuspension im Vergleich mit den minimal-invasiven Schlingen deutlich invasiver bei annähernd gleichen Ergebnissen ist. Zuletzt wurden die mitturethralen Schlingen v. a. im Zuge der Restriktionen betreffend der vaginalen Netze zunehmend in Frage gestellt und v. a. in den angloamerikanischen Ländern massiv zurückgedrängt. Wenngleich in Deutschland, Österreich und der Schweiz die alloplastischen Bänder nach wie vor als Standard der operativen Therapie der Belastungsinkontinenz gelten, steigt auch hierzulande der Bedarf, den Patientinnen eine Alternative ohne Fremdmaterial anbieten zu können. Wir beschreiben die minimal-invasive Technik der Kolposuspension und fassen die aktuelle Literatur zum Vergleich zwischen alloplastischen Schlingenoperationen und Kolposuspension zusammen. Die subjektiven und objektiven Erfolgsraten sind bei beiden Methoden vergleichbar. Es bestehen Unterschiede in den Komplikationsraten. Wenn die Kolposuspension minimal-invasiv durchgeführt wird, ist sie sehr gut verträglich, und die Rekonvaleszenz sowie die Aufenthaltsdauer im Spital unterscheidet sich kaum von den Schlingenoperationen. Es gibt wenige Studien, die die laparoskopische Kolposuspension direkt mit der TVT-Operation vergleichen. Die laparoskopische oder roboterassistierte Kolposuspension nach Burch kann eine gute Alternative ohne Fremdmaterial zu den mitturethralen Bändern darstellen. Zu den roboterassistierten Operationen liegen jedoch bisher ausschließlich Daten von Fallserien vor. |
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ISSN: | 1023-6090 1680-9424 |
DOI: | 10.1007/s41972-022-00167-9 |