Zwischen Ich-Gesellschaft und Wir-Nation. Religionszugehörigkeit, Religiosität und der Umgang mit religiöser Vielfalt in der Schweiz

Zusammenfassung Der Beitrag wirft anhand der Daten des Religionsmonitors 2017 einen differenzierten Blick auf die religiöse Vielfalt der auch sonst sehr vielschichtigen Schweizer Gesellschaft. Die Zugehörigkeit zu alten wie neuen Religionsgemeinschaften und die Religiosität ihrer Mitglieder werden h...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik Gesellschaft und Politik, 2022-07, Vol.6 (2), p.717-748
1. Verfasser: Liedhegener, Antonius
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der Beitrag wirft anhand der Daten des Religionsmonitors 2017 einen differenzierten Blick auf die religiöse Vielfalt der auch sonst sehr vielschichtigen Schweizer Gesellschaft. Die Zugehörigkeit zu alten wie neuen Religionsgemeinschaften und die Religiosität ihrer Mitglieder werden herausgearbeitet. Davon ausgehend werden verschiedene Zusammenhänge des religiösen Bereichs mit anderen mehr oder weniger säkularen Teilbereichen in der ‚Ich-Gesellschaft‘ untersucht. Mit einem systemtheoretischen Ansatz und einem empirischen Zugriff wird die Frage beantwortet, wo sich welche religiösen Bezüge im Alltag und im gesellschaftlichen Miteinander ausmachen lassen, wie stark diese sind und welche Qualität sie haben. Insbesondere werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den unterschiedlichen religiösen Traditionen und ihren Mitgliedern sowie jenem Teil der Gesellschaft, der sich selbst keiner Religionsgemeinschaft zuordnet, in religiöser wie gesellschaftlicher Hinsicht dargestellt. Erstmals werden zudem die religionspolitischen Implikationen der aktuellen religiösen Vielfalt auf einer empirischen Datenbasis herausgestellt. Um einer Verwandlung der Schweiz von einer Willensnation in eine ‚Wir-Nation‘ und der sich abzeichnenden religionspolitischen Handlungsblockade zu entgehen, wird vorgeschlagen, die produktiven Potenziale der Schweizer Religionsgeschichte und insbesondere die Überwindung der langen konfessionellen Spaltung der Schweizer Gesellschaft als Lerngeschichte für ein neues Miteinander in religiöser Vielfalt stärker in den Blick zu nehmen.
ISSN:2510-1226
2510-1226
DOI:10.1007/s41682-022-00124-1