Das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen und privaten Unternehmen in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik

Zusammenfassung In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und privaten Unternehmen in den vergangenen Jahren erweitert hat. Dennoch sind vergleichende Studien zur Interaktion zwischen beiden Akteursgruppen über verschiedene Poli...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Politikwissenschaft 2021-06, Vol.31 (2), p.193-216
Hauptverfasser: Hickmann, Thomas, Prem, Berenike
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und privaten Unternehmen in den vergangenen Jahren erweitert hat. Dennoch sind vergleichende Studien zur Interaktion zwischen beiden Akteursgruppen über verschiedene Politikfelder hinweg bislang selten. Gemeinsame Strukturen und Trends bleiben somit unterbeleuchtet. Der vorliegende Aufsatz untersucht daher das Verhältnis von NGOs und dem Unternehmenssektor in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik. Die Analyse zeigt, dass einige Entwicklungen politikfeldspezifisch sind. So fällt der Protest von NGOs gegenüber der privaten Sicherheitsbranche relativ zahm aus. Zugleich beobachten wir einen politikfeldübergreifenden Trend, der sich in einer graduellen Funktionserweiterung von NGOs im Bemühen um normkonformes Unternehmenshandeln äußert. NGOs agieren dabei zunehmend als Ko-Regulierer, indem sie mit Unternehmensvertreter*innen in Multi-Stakeholder-Initiativen gemeinsame Regeln erarbeiten, deren Einhaltung überwachen und für deren Umsetzung sorgen. Unsere Analyse mündet in der These, dass dieser Wandel durch die Diffusion eines globalen Skripts begriffen werden kann, das die Einbindung privatwirtschaftlicher Akteure zur Lösung globaler Probleme vorsieht.
ISSN:1430-6387
2366-2638
DOI:10.1007/s41358-021-00268-1