Trading Wings for Wheels: Utopie des Wegfahrens und Realität des Verkehrsstaus in Bruce Springsteens Born to Run

Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag möchte Bruce Springsteens populäre Single Born to Run (von seinem gleichnamigen Album aus dem Jahre 1975), mittels einer ›dichten Beschreibung‹ (Clifford Geertz) von Liedtext, Musik, Vermarktungsstrategie und zeitgenössischer Rezeption, als ein Lied vorstellen...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:LiLi, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2016-06, Vol.46 (2), p.271-284
1. Verfasser: Pethes, Nicolas
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag möchte Bruce Springsteens populäre Single Born to Run (von seinem gleichnamigen Album aus dem Jahre 1975), mittels einer ›dichten Beschreibung‹ (Clifford Geertz) von Liedtext, Musik, Vermarktungsstrategie und zeitgenössischer Rezeption, als ein Lied vorstellen, welches die Basisparadoxie der Rock’n’Roll-Kultur in Szene setzt: Das Lied folgt der grundlegenden Ikonographie des amerikanischen Traums in seiner Prägung des späten 20. Jahrhunderts (wie u.a. von Greil Marcus beschrieben) und belebt diese gleichsam neu: Er zeugt vom verzweifelten Versuch, sich aus der Engstirnigkeit der Gesellschaft mit Hilfe von schnellen Autos und Motorrädern zu befreien, und etabliert dabei Springsteen als einen der einflußreichsten Künstler des Mainstream Rock. Der Song reflektiert aber zugleich die Konsequenzen dieses Erfolgs, indem er die Metapher des Highway auf die Tatsache projiziert, daß das scheinbar individualisierte Versprechen des Rock’n’Roll bereits Mitte 1970er Jahre ein Teil der Massenkultur geworden ist: Da innerhalb dieser Kultur »everybody is out on the run tonight«, bleibt die Fahrt nach Freiheit in eben jenem Verkehrsstau stecken, auf den Born to Run in der letzten Zeile anspielt.
ISSN:0049-8653
2365-953X
DOI:10.1007/s41244-016-0017-3