Prävention und Management von COVID-19-Ausbrüchen auf Handelsschiffen: Technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung in einem besonderen Arbeitsumfeld
Zusammenfassung Hintergrund Eine Pandemie ist eine besondere medizinische Herausforderung für Seeleute, die ohne Arzt/Ärztin an Bord unterwegs sind. Gleichzeitig ist es eine Notwendigkeit für die weltweite Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, Warenströme durch eine widerstandsfähige Handelsschifffahrt...
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Veröffentlicht in: | Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie Arbeitsschutz und Ergonomie, 2021-11, Vol.71 (6), p.296-304 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Eine Pandemie ist eine besondere medizinische Herausforderung für Seeleute, die ohne Arzt/Ärztin an Bord unterwegs sind. Gleichzeitig ist es eine Notwendigkeit für die weltweite Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, Warenströme durch eine widerstandsfähige Handelsschifffahrt aufrechtzuerhalten. Für die Infektionsprävention und das Infektionsmanagement an Bord benötigen Verantwortliche ein Portfolio von Schutzmaßnahmen, die auf Schiffen angewendet werden können.
Fragestellung
In der Übersicht wird der Fragestellung nachgegangen, welche technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen auf einem Handelsschiff angewandt werden können, um COVID-19-Ausbrüche an Bord zu verhindern oder bewältigen zu können.
Material und Methoden
Richtlinien, Informationen und Arbeitsschutzstandards aus dem maritimen Setting, aber auch aus anderen Arbeitsbereichen wurden gesichtet, damit Verantwortliche diese angepasst an die Lage (z. B. Schiffsgröße, Ausstattung, Witterung, Betriebszustand, Arbeitsanforderungen, Kontakt mit Schiffsfremden, medizinische Probleme) variabel einsetzen können.
Ergebnisse
Eine Handreichung, die konkrete, im maritimen Kontext erklärte technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen für Crews zur anlassbezogenen Nutzung enthält, wurde erstellt. Kombinationsmöglichkeiten und Timing von Sicherheitsbarrieren werden darin zielgruppenorientiert erklärt.
Fazit
Eine Fülle der aus arbeitsmedizinischer Literatur und den Erfahrungen des Hafenärztlichen Dienstes in Hamburg abgeleiteten Schutzmaßnahmen sind auf hoher See umsetzbar. Handelsschiffe sollten in Pandemiezeiten vorausschauend ausgestattet (z. B. mit Schnelltests) und Verantwortliche ermächtigt werden, begründete Infektionsschutzmaßnahmen angepasst an die Situation an Bord einzusetzen. Seeleute sollten unabhängig von ihrer nationalen Herkunft prioritäre Impfangebote erhalten. |
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ISSN: | 0944-2502 2198-0713 |
DOI: | 10.1007/s40664-021-00440-y |