Riesenzellarteriitis – B-Symptome abseits der Onkologie: Über den Tellerrand geblickt
Zusammenfassung Obwohl das Auftreten von B‑Symptomen meist mit Malignomen in Verbindung gebracht wird, können auch rheumatische Erkrankungen dafür verantwortlich sein. Vaskulitiden sind ein typisches Beispiel hierfür, wobei die Riesenzellarteriitis die häufigste systemische Vaskulitis darstellt. Ken...
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Veröffentlicht in: | Rheuma plus 2022-06, Vol.21 (3), p.160-165 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Obwohl das Auftreten von B‑Symptomen meist mit Malignomen in Verbindung gebracht wird, können auch rheumatische Erkrankungen dafür verantwortlich sein. Vaskulitiden sind ein typisches Beispiel hierfür, wobei die Riesenzellarteriitis die häufigste systemische Vaskulitis darstellt. Kennzeichnend für diese Vertreterin der Großgefäßvaskulitiden sind typischerweise temporale Kopfschmerzen, Sehstörungen und die häufige Assoziation mit einer Polymyalgia rheumatica. Allerdings können auch lediglich unspezifische Symptome, wie Fieber, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit, vorhanden sein, was mitunter zu einer verzögerten Diagnosestellung führt. Galt lange Zeit die Biopsie einer A. temporalis superficialis als bevorzugtes Diagnoseverfahren, so wurde diese durch den zunehmenden Einsatz der Sonographie abgelöst. Durch den sonographischen Nachweis eines hypoechogenen, inkompressiblen Gefäßwandödems kann bei passender klinischer Symptomatik die Diagnose einer Riesenzellarteriitis gestellt werden, ohne den Patienten einer invasiven Abklärung zuzuführen. Da die gefürchtetste Komplikation der Riesenzellarteriitis, der permanente Sehverlust, unter allen Umständen vermieden werden muss, kann die Therapieeinleitung häufig nicht hinausgezögert werden, was die Sensitivität des gewählten Diagnoseverfahrens oft einschränkt. Die Therapie der Riesenzellarteriitis besteht aus Glukokortikoiden, wobei zur Einsparung der kumulativen Glukokortikoiddosis in der Regel gleichzeitig eine glukokortikoidsparende Therapie mit Tocilizumab oder Methotrexat eingeleitet wird. Mit dem dargestellten Fallbeispiel soll die Vigilanz für rheumatische Krankheitsbilder gesteigert und ein aktueller Überblick über Diagnostik und Therapie der Riesenzellarteriitis geboten werden. |
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ISSN: | 1868-260X 2191-2610 |
DOI: | 10.1007/s12688-021-00486-z |