Das Energiepreisäquivalent als Grundlage zur Bestimmung des Gleichgewichtspreises zwischen Biomasse und Kohle
Zusammenfassung Obwohl Deutschland innerhalb der EU mit die ambitioniertesten Klimaschutzziele verfolgt, hat die Substitution von Kohle durch biogene Ersatzbrennstoffe im Rahmen der deutschen Klimaschutzpolitik bislang nur eine untergeordnete Rolle. Anders ist das in einer Vielzahl von europäischen...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Energiewirtschaft 2015-12, Vol.39 (4), p.263-273 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Obwohl Deutschland innerhalb der EU mit die ambitioniertesten Klimaschutzziele verfolgt, hat die Substitution von Kohle durch biogene Ersatzbrennstoffe im Rahmen der deutschen Klimaschutzpolitik bislang nur eine untergeordnete Rolle. Anders ist das in einer Vielzahl von europäischen Nachbarstaaten, in denen Co-Firing einen wesentlichen Anteil zur Erreichung der Treibhausgasemissionsminderungsziele beiträgt.
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse, ob die fehlende Wirtschaftlichkeit aus Kraftwerksbetreiberperspektive als Ursache für die geringe Anwendung des Co-Firing gelten kann.
Da Kraftwerksbetreiber ihre Kraftwerke mit dem Ziel möglichst geringer Stromgestehungskosten einsetzen, wurde mit dem Energiepreisäquivalent eine Methodik entwickelt, anhand derer sich der Gleichgewichtspreis zwischen einer ausschließlichen Verbrennung von Kohle und der Mitverbrennung von Biomasse aus Kraftwerksbetreiberperspektive ermitteln lässt. Dabei berücksichtigt der ermittelte Gleichgewichtspreis neben den Kosten für Kohle, Biomasse, CO
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-Zertifikate und Transport auch die zur Kraftwerksertüchtigung erforderlichen Investitionen sowie etwaige Leistungs- und Wirkungsgradverluste. Da die maximale Mitverbrennungsrate und die biogenen Brennstoffkosten stark von der Veredelungsstufe der eingesetzten Biomasse abhängen, wurden durch Betrachtung von Holzhackschnitzeln, Industriepellets und torrefizierter Biomasse unterschiedliche Qualitätsstufen berücksichtigt.
Auf Basis der Preise für Kohle, CO
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-Zertifikate bzw. für Biomasse für das Jahr 2010 konnte durch das Energiepreisäquivalent gezeigt werden, dass unter den derzeitigen regulatorischen Rahmenbedingungen eine Mitverbrennung nicht wirtschaftlich ist. Hierdurch lässt sich auch erklären, warum durch das Co-Firing in 2010 weniger als 0,1 Promille der deutschen CO
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-Emissionen vermindert wurden. |
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ISSN: | 0343-5377 1866-2765 |
DOI: | 10.1007/s12398-015-0163-2 |