Eine Analyse ultimaten Verhaltens als Erklärungsansatz des moral hazards
Zusammenfassung Der moral hazard stellt für das Versicherungsunternehmen ein schwer kalkulierbares Risiko dar, weil Verhaltensänderungen des Versicherungsnehmers zu höheren Schadenzahlungen für den Versicherer und dadurch zu höheren Prämien für das gesamte Kollektiv führen können. Dem versicherten I...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für die gesamte Versicherungs-Wissenschaft 2009, Vol.98 (3), p.315-338 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Der
moral hazard
stellt für das Versicherungsunternehmen ein schwer kalkulierbares Risiko dar, weil Verhaltensänderungen des Versicherungsnehmers zu höheren Schadenzahlungen für den Versicherer und dadurch zu höheren Prämien für das gesamte Kollektiv führen können. Dem versicherten Individuum bietet die Informationsasymmetrie die Möglichkeit, den Schutzgedanken des Prinzips Versicherung zu seinem persönlichen Vorteil zu untergraben und somit den Versicherer und das gesamte Kollektiv zu schädigen. Ökonomische Ansätze haben, aufbauend auf dem Modell des
homo oeconomicus`
, versucht, Lösungsansätze für diese Gefahr aufzuzeigen. Verhaltensökonomische Experimente haben hingegen demonstriert, dass das Modell des
homo oeconomicus
nicht ausreichend genug in der Lage ist, die Realität zu beschreiben, weswegen die Lösungsvorschläge der ökonomischen Ansätze als unzureichend zu bezeichnen sind.
Moral hazard
steht im Spannungsfeld von Kooperation und Defektion, Verhaltensweisen, die sich im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte evolviert haben. Ultimate Verhaltensanalysen dieser Verhaltensweisen bieten die Chance, die Frage nach der Grundursache aus deren evolutionären Ursprüngen und Quellen heraus zu verstehen. Deswegen dürften ultimate Verhaltensanalysen auch eine geeignetere Grundlage zur Entwicklung eines Rahmenwerkes bilden, das es Versicherern ermöglichen könnte, das individuelle Verhalten des Versicherten so zu beeinflussen, dass dieser auf eine für Versicherungsunternehmen und Kollektiv negative Verhaltensänderung nach Abschluss des Versicherungsvertrages tendenziell verzichtet und die Gefahr des moral hazard so reduziert wird. |
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ISSN: | 0044-2585 1865-9748 |
DOI: | 10.1007/s12297-009-0058-6 |