Politik ohne Mandat? Gesellschaftliche Akteure und neue Formen informellen Regierens im Politikfeld Migration

Zusammenfassung In den letzten Jahren sind im Politikfeld Migration neue zivilgesellschaftliche Akteure entstanden, die über keinerlei formale Legitimation und Entscheidungskompetenzen verfügen, jedoch Einfluss auf die Gestaltung von Migrationspolitik nehmen. Die Emergenz von Akteuren wie dem Sachve...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für vergleichende Politikwissenschaft 2014-09, Vol.8 (Suppl 1), p.237-257
1. Verfasser: Laubenthal, Barbara
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung In den letzten Jahren sind im Politikfeld Migration neue zivilgesellschaftliche Akteure entstanden, die über keinerlei formale Legitimation und Entscheidungskompetenzen verfügen, jedoch Einfluss auf die Gestaltung von Migrationspolitik nehmen. Die Emergenz von Akteuren wie dem Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration und der Hochrangigen Konsensgruppe Fachkräftebedarf und Zuwanderung spiegelt neue Governance-Strukturen im Politikfeld Migration. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, welche Legitimationsstrategien diese Akteure anwenden, um ihre fehlende staatliche Mandatierung zu kompensieren. Die Untersuchung dieser Frage erfolgt im Rahmen einer qualitativen Fallstudie anhand eines Methodenmix aus Experteninterviews, Dokumentenanalyse und qualitativer Medieninhaltsanalyse. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass quasi-staatliche Organisationsformen, eine intensive Medienstrategie und Formen informellen Regierens zentrale Merkmale der neuen Akteure sind. Die Voraussetzungen für ihre Emergenz liegen in Veränderungen in der Zivilgesellschaft und einer zunehmende Politisierung von Akteuren im Stiftungssektor. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass in jüngster Zeit auch in der deutschen Migrationspolitik eine neue Dynamik von Governance-Prozessen und Formen informellen Regierens entstanden ist.
ISSN:1865-2646
1865-2654
DOI:10.1007/s12286-014-0190-0