Die kombinierte Humerusschaft- und proximale Gelenkfraktur: Welche Möglichkeiten bietet die intramedulläre Nagelung?
Zusammenfassung Einleitung und Fragestellung Die intramedulläre Verriegelungsnagelung hat bei der Humerusschaftfraktur zunehmende Anerkennung erfahren. In den letzten Jahren werden Marknagelsysteme auch mehr bei proximalen metaphysären Humerusfrakturen eingesetzt. Welche Möglichkeiten und klinische...
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Veröffentlicht in: | Obere extremität 2009, Vol.4 (1), p.7-15 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Einleitung und Fragestellung
Die intramedulläre Verriegelungsnagelung hat bei der Humerusschaftfraktur zunehmende Anerkennung erfahren. In den letzten Jahren werden Marknagelsysteme auch mehr bei proximalen metaphysären Humerusfrakturen eingesetzt. Welche Möglichkeiten und klinische Ergebnisse bietet die intramedulläre Nagelung mit einem winkelstabilen Titannagel in der Behandlung kombinierter proximaler Humerusfrakturen zusammen mit Schaftfrakturen?
Material und Methoden
Es erfolgte eine prospektive Untersuchung mit standardisiertem Studienprotokoll bezogen auf den
unaufgebohrten Humerusnagel (UHN) mit Spiralklinge
.
Im Mittelpunkt standen mögliche Komplikationen und klinische Ergebnisse im Zeitraum vom 1.10.2000 bis 31.12.2005. Hierbei handelte es sich um 87 kombinierte Schaft- und proximale Humerusfrakturen; 28 Patienten waren männlich, 59 weiblich, das mittlere Alter betrug 69 Jahre. Die Ergebnisse wurden nach dem Constant-Murley-Score zusammen mit den Röntgenaufnahmen ein Jahr postoperativ bei 72 Patienten ausgewertet.
Ergebnisse
Bedeutende Komplikationen waren Perforationen der Humerusgelenkfläche durch Bolzen oder Spiralklinge (n=3), Schmerzen durch das Implantat (n=2), Fragmentdislokationen (n=1), Pseudarthrosen (n=1), Humeruskopfnekrosen (n=1), aber keine Wundinfektion (n=0). Der Constant-Murley-Score zeigte ein Jahr nach der Operation einen Mittelwert der verletzten Seite von 71,2 und 88,4 der nichtverletzten Seite.
Diskussion
Die Kombination aus diaphysärer und proximal-metaphysärer Fraktur des Humerus stellt eine besondere Herausforderung für den Operateur dar, da bereits die Versorgung isolierter proximaler Humerusfrakturen bis heute noch nicht in allen Fällen befriedigend gelöst ist. Für offene Verfahren wie die Plattenosteosynthese ist in der Regel ein langstreckiger Zugang erforderlich, mit entsprechenden biologischen Nachteilen. Die durchgeschobene Platte besitzt am Humerus aufgrund der neurovaskulären Topographie erhebliche Risiken. Die geschlossene Nagelung zeigt in unserer Studie gute klinische und radiologische Ergebnisse bei meist geringinvasiven Zugängen, wobei die verzeichneten Komplikationen vorwiegend die metaphysäre Typ-C-Frakturkomponente betraf. Ist eine Cerclage für die Schaftkomponente erforderlich, verwischt der Kontrast zur Plattenosteosynthese. |
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ISSN: | 1862-6599 1862-6602 |
DOI: | 10.1007/s11678-009-0012-1 |