Schulbücher zwischen Vorschrift, Angebot und Gebrauch: Das Beispiel des braunschweigischen Gelehrtenschulwesens im 17. Jahrhundert

Der Beitrag will die komplexen Verhältnisse zwischen Vorschrift, Angebot und Praxis der Schulbücher und Lektüren im 17. Jahrhundert am Beispiel des lateinischen Schulwesens im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel untersuchen. Dieses Territorium führte am Ende des Dreißigjährigen Krieg mithilfe der Un...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Schulbücher und Lektüren in der vormodernen Unterrichtspraxis 2012, Vol.15 (Suppl 2), p.S. 121-152
1. Verfasser: Le Cam, Jean-Luc
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag will die komplexen Verhältnisse zwischen Vorschrift, Angebot und Praxis der Schulbücher und Lektüren im 17. Jahrhundert am Beispiel des lateinischen Schulwesens im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel untersuchen. Dieses Territorium führte am Ende des Dreißigjährigen Krieg mithilfe der Universität Helmstedt eine Schulreform durch, die besonders gut dokumentiert ist. Sie zielte v. a. auf die Vereinheitlichung der Schulbücher und Lektüren im Kontext einer Restaurierung des humanistischen Curriculums. Die Generalschulinspektion, die für diesen Zweck und eine fortdauernde Kontrolle gegründet wurde, zeugt in ihren Berichten von den Schwierigkeiten und den Erfolgen dieser Politik. Die Untersuchung der Schulbuchproduktion in der Gegend zeigt die Wichtigkeit eines nahen und günstigen Angebots. Aus den Inspektionsberichten wird der tatsächliche Kanon der Schullektüren rekonstruiert, dessen Abstand zur Norm der Schulordnung dargestellt und in seinen Faktoren erklärt. Sie geben auch aufschlussreiche Einblicke in die pädagogische Praxis mit Büchern und erhellen den grundsätzlichen Stellenwert des Buchs im didaktischen Dreieck. Der Perspektive der Schüler kann man sich hingegen nur ausnahmsweise durch handschriftliche Spuren in ihren Büchern nähern. (DIPF/Orig.). Using the Latin schools of the duchy of Brunswick-Wolfenbütten as a basis for our study, this paper contrasts the prescriptive rules with the actual offers and practices observed in seventeenth century textbooks and readings. Towards the end of the Thirty Years' War, this territory instigated, with the help of the University of Helmstedt, a school reform that is particularly well documented. The aim was primarily the standardization of textbooks and readings in the context of a restoration of the humanistic curriculum. The general school inspection, which was founded for this purpose and to serve as a continued control, provides in his reports an account of the difficulties and the successes of this policy. The study of the production of school textbooks in the area shows the importance of a regional and affordable offer for this standardization. The canon of school readings has been reconstructed on the basis of the inspection reports and the factors explaining the distance between the school ordinance and actual practice are evaluated. The reports also provide revealing insights into the way teachers used the books and their fundamental importance in the educational process. However, only occasion
ISSN:1434-663X
1862-5215
DOI:10.1007/s11618-012-0315-7