Wie erfolgreich sind Gymnasiasten ohne Gymnasialempfehlung?: Die Kluft zwischen Schullaufbahnempfehlung und Schulformwahl der Eltern

Die vorliegende Analyse hat das Ziel, den Schulerfolg von Schülerinnen und Schülern zu ermitteln, die auf Wunsch ihrer Eltern eine leistungsstärkere Schule besuchen als nach der Schullaufbahnempfehlung vorgesehen. Auf Basis der Längsschnittdaten eines kompletten Übertrittjahrgangs von 81.811 Schüler...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2010-12, Vol.13 (4), p.649-660
Hauptverfasser: Tiedemann, Joachim, Billmann-Mahecha, Elfriede
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die vorliegende Analyse hat das Ziel, den Schulerfolg von Schülerinnen und Schülern zu ermitteln, die auf Wunsch ihrer Eltern eine leistungsstärkere Schule besuchen als nach der Schullaufbahnempfehlung vorgesehen. Auf Basis der Längsschnittdaten eines kompletten Übertrittjahrgangs von 81.811 Schülerinnen und Schülern aus Niedersachsen wird der Zusammenhang zwischen Schullaufbahnempfehlungen am Ende der vierten Klasse, den Schullaufbahnentscheidungen der Eltern und dem Schulerfolg ermittelt. Kriterium des Schulerfolgs ist der Verbleib auf der weiterführenden Schule und die Versetzung in den 7. Jahrgang ohne Klassenwiederholung. 15 % der Eltern wählten eine leistungsstärkere Schulform als von der Grundschule empfohlen. Sämtliche Gruppen von Schülerinnen und Schülern mit empfehlungswidrigem Besuch leistungsstärkerer Schulformen - ob am Gymnasium oder der Realschule - waren mehrheitlich erfolgreich, selbst die Subgruppe, die mit einer Hauptschulempfehlung ein Gymnasium besuchte. Insgesamt sind 12 % der Gesamtstichprobe auf einer höheren als der empfohlenen Schulform erfolgreich. Den Ergebnissen zufolge werden Bildungsressourcen nur begrenzt ausgeschöpft und somit Bildungschancen vorenthalten. (DIPF/Orig.). This contribution has the objective of analyzing the school success of pupils, whose parents chose a school with a higher academic profile than recommended by their teachers. On the basis of longitudinal data for a complete transition cohort of 81,811 pupils in Lower Saxony, Germany, we will investigate the link between teachers' recommendations for school-type at the end of year 4, the parents' choice of school-type and pupils' ultimate success. The criterion used here for measuring success is reaching year 7 without repeating a year. 15% of the parents chose a school-type with a higher academic profile than had been recommended. All groups of pupils with conflicting recommendations and eventual choice - whether for the academically-oriented Gymnasium or the more vocationally-oriented Realschule - were generally successful. Overall 12% of the total sample is successfully studying at a school-type of higher academic profile than recommended. These results mean that educational resources are not being fully exploited and educational chances restricted. (DIPF/Orig.).
ISSN:1434-663X
1862-5215
1862-5215
DOI:10.1007/s11618-010-0146-3