Mehr als eine Mathematikstunde: Platons Menon
Seit mindestens zwei Jahrhunderten besteht in der Pädagogik eine Fixierung auf die in Platons Menon enthaltene "Mathematiklektion", die immer wieder als ein Meisterstück der sokratischen Methode gepriesen wird. Indem man jedoch allein der "Mathematikstunde" Beachtung schenkt, ble...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2010, Vol.13 (3), p.437-450 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Seit mindestens zwei Jahrhunderten besteht in der Pädagogik eine Fixierung auf die in Platons Menon enthaltene "Mathematiklektion", die immer wieder als ein Meisterstück der sokratischen Methode gepriesen wird. Indem man jedoch allein der "Mathematikstunde" Beachtung schenkt, bleibt das negative Ende des Menon ausgespart. Überdies wird die "Unterrichtsstunde" häufig als Beispiel einer positiven sokratischen Hebammenkunst angeführt. Auf diese Weise gerät eine weitere mögliche medizinische, "therapeutische" Verbindung in Vergessenheit, die zwischen einer Hebamme, mit der Sokrates sich selbst in Platons Theätet vergleicht, und einem Zitterrochen besteht, mit dem er im Menon gleichgesetzt wird. (DIPF/Orig.).
For the past two hundred years in German educational science the 'maths lesson' of Plato's Meno has received attention - always to be celebrated as a masterpiece of Socratic teaching. Yet, by taking only the 'maths lesson' into account the negative ending of Meno is overlooked. Thus, because generally the 'maths lesson' is used as an example for a positive Socratic maieutic teaching method, a second possible medical, 'therapeutic' link between a midwife, with which Socrates compares himself in Plato's Theaetetus, and a torpedo fish, with which he equates himself in Meno, is usually overlooked. (DIPF/Orig.). |
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ISSN: | 1434-663X 1862-5215 1862-5215 |
DOI: | 10.1007/s11618-010-0131-x |