Elementarbildung, Konfession und Säkularisierung: Beobachtungen zur Schulpolitik südniedersächsischer Konsistorien im 18. Jahrhundert

Schulgeschichte galt in der deutschen Erziehungsgeschichte lange Zeit als ein Mittel der Wahl, um den Ursachen von Alphabetisierungsprozessen auf die Spur zu kommen. Dahinter stand nicht nur eine besondere Vorliebe für die Geistes- und Institutionengeschichte, sondern auch ein Mangel an seriellen Qu...

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 2006-06, Vol.9 (2), p.187-202
1. Verfasser: Hofmeister, Andrea
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Schulgeschichte galt in der deutschen Erziehungsgeschichte lange Zeit als ein Mittel der Wahl, um den Ursachen von Alphabetisierungsprozessen auf die Spur zu kommen. Dahinter stand nicht nur eine besondere Vorliebe für die Geistes- und Institutionengeschichte, sondern auch ein Mangel an seriellen Quellen, die statistische Erhebungen zur Beherrschung von Elementartechniken ermöglicht hätten. Neuere Forschungen analysieren die Zusammenhänge zwischen Elementarbildung und Alltagsanforderungen differenzierter. Der vorliegende Beitrag setzt die Ergebnisse von Signierfähigkeitserhebungen in zwei südniedersächsischen Regionen mit der Schulpolitik der jeweiligen Konsistorien in Beziehung. Dabei wird deutlich, welche Rolle Konfession und "Verweltlichung" der Unterrichtsinhalte neben einer Vielzahl sozialer und ökonomischer Faktoren in Elementarbildungsprozessen spielen, aber auch, in welcher Weise schulpolitische Entwicklungen als Indikatoren außerschulischer Rahmenbedingungen für Alphabetisierungsverläufe interpretiert werden können. (DIPF/Orig.). In the German history of education, the history of schooling has long been used as the chosen route to uncover the causes for alphabetization processes. The reasons behind this were not simply a preference for the history of institutions and ideas, but also a lack of serial data sources, which enable a survey of levels of ability regarding elementary techniques. More recent studies have analyzed the link between elementary education and requirements for daily life in a more sophisticated manner. The current study will compare and contrast the results of surveys from two regions in southern Lower Saxony with the school policy of their respective church consistories. This analysis shows the role that confessional and secular curricula play in elementary education processes, besides a multitude of other social and economic factors. Furthermore, it facilitates an assessment of the use of developments in school policy as an indicator for conditions outside schooling for the interpretation of the process of alphabetization. (DIPF/Orig.).
ISSN:1434-663X
1862-5215
1862-5215
DOI:10.1007/s11618-006-0017-0