Kongruenz der Anlassauswahl als Indikator für die Journalismusforschung: Eine Exploration
Mit einer Inhaltsanalyse untersucht der Beitrag ressortvergleichend: 1. wie häufig dieselben nachrichtlichen Anlässe von mehreren Medientiteln zur Berichterstattung ausgewählt werden und 2. ob diesen (in-)kongruenten Auswahlentscheidungen eine Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt. Das Interesse gilt dabei...
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Veröffentlicht in: | Publizistik 2021-05, Vol.66 (2), p.235-254 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Mit einer Inhaltsanalyse untersucht der Beitrag ressortvergleichend: 1. wie häufig dieselben nachrichtlichen Anlässe von mehreren Medientiteln zur Berichterstattung ausgewählt werden und 2. ob diesen (in-)kongruenten Auswahlentscheidungen eine Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt. Das Interesse gilt dabei besonders der Kongruenz der Nachrichtenauswahl in Wissenschaftsressorts. Argumentiert wird, dass die Verteilung der Auswahlkongruenz Rückschlüsse auf ressortspezifisch unterschiedliche Bedingungen der Nachrichtengebung erlaubt. Diese wirken sich auf die Leistungsfähigkeit des Journalismus aus, die öffentliche Aufmerksamkeit auf besonders relevante Ereignisse zu lenken.
Analysiert wurden gut 4000 Artikel, die 2018 und 2019 in einem Zeitraum von einer bzw. zwei Wochen in fünf deutschsprachigen Zeitungen erschienen sind und 2521 verschiedene Anlässe hatten. Der Anteil der Anlässe, die kongruent von mehreren Zeitungen zugleich ausgewählt wurden, nimmt mit dem Grad der Kongruenz exponentiell ab, was frühere Ergebnisse bestätigt. Im Vergleich der verschiedenen Ressorts ist der Anteil exklusiver Anlässe im Wissenschaftsressort deutlich höher. Wissenschaftsredaktionen wählen wesentlich inkongruenter aus als beispielsweise Politikredaktionen. Diese Ergebnisse wecken Zweifel daran, ob es speziell dem Wissenschaftsjournalismus gelingt, das öffentliche Interesse an einem Kernbestand von wichtigen Ereignissen zu befördern.
Each day, journalists have to select from a large number of statements, social and natural events those that they believe will attract the interest of recipients and thus generate attention. These selections are influenced by a number of factual, temporal and social constraints that differ between journalistic fields. We aim to identify and at least partially explain an “external effect” of these selection decisions, a social phenomenon resulting from the aggregation of the actions of individual journalists. The effect we are interested in is the congruence of the event selection, i.e. the number of specific events that are selected congruently by the departments of two, three, four, etc. different media titles to initiate reporting. Our focus is especially on the selection of events in science departments.
The analysis of this external effect is relevant for two reasons: firstly, the congruent, focussed selection of events or topics is an important factor in a number of central concepts in mass communication research. For example, a minimum of congruent |
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ISSN: | 0033-4006 1862-2569 |
DOI: | 10.1007/s11616-021-00651-6 |