Wer Wind sät, wird Sturm ernten: Die Transmission von Gewalt im empirischen Theorienvergleich

"Der vorliegende Beitrag nimmt eine theorienvergleichende empirische Analyse der intergenerationalen Transmission von Gewalt vor. Es werden die Selbstkontrolltheorie (Gottfredson und Hirschi 1990) und die soziale Lerntheorie (Bandura 1979a, b) herangezogen, um zu klären, aufgrund welcher Mechan...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2011, Vol.63 (1), p.111-145
Hauptverfasser: Schulz, Sonja, Eifler, Stefanie, Baier, Dirk
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:"Der vorliegende Beitrag nimmt eine theorienvergleichende empirische Analyse der intergenerationalen Transmission von Gewalt vor. Es werden die Selbstkontrolltheorie (Gottfredson und Hirschi 1990) und die soziale Lerntheorie (Bandura 1979a, b) herangezogen, um zu klären, aufgrund welcher Mechanismen das Erleben von elterlicher Gewalt in der Kindheit die Anwendung von Gewalt im Jugendalter begünstigt. Als Grundlage der Studie dienen Daten einer Befragung von Neuntklässlern an allgemeinbildenden Schulen in Dortmund und Stuttgart (n = 4583), die durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) im Jahr 2005 erhoben wurden. Die Datenanalyse erfolgt anhand von linearen Strukturgleichungsmodellen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Transmission von Gewalt zu einem überwiegenden Teil auf Lernprozesse und zu einem geringeren Teil auf eine Schwächung der Selbstkontrolle von Jugendlichen zurückgeführt werden kann. Im empirischen Theorienvergleich erweist sich die Erklärung der sozialen Lerntheorie als der Selbstkontrolltheorie überlegen. die Implikationen dieser Befunde für die weitere Theorieentwicklung werden diskutiert." (Autorenreferat). "The present study deals with the theoretical and empirical analysis of the intergenerational transmission of violence. Within the framework of a systematic theory comparison, the self-control theory (Gottfredson und Hirschi 1990) and the social learning theory (Bandura 1979a, b) are used to analyze the mechanisms relating the experience of parental violence in childhood to the use of violence in adolescence (the so-called cycle of violence). The analyses are based on a survey of ninth-graders from schools in Dortmund and Stuttgart (n = 4583) conducted by the Criminological Research Institute of Lower Saxony (KFN) in 2005. Data analyses are carried out based on linear structural equation modeling. The results reveal that both self-control and social learning processes mediate between the experience of violent parenting and the prevalence of juvenile violence; however, a greater relative share of the cycle of violence can be traced back to social learning processes. The systematic theory comparison points out that the social learning theory provides the superior explanation of the cycle of violence. The results of the study are discussed with regard to their implications for further theory development." (author's abstract).
ISSN:1861-891X
0023-2653
1861-891X
DOI:10.1007/s11577-010-0127-9