Osteoporoseprävention: Östrogensubstitution als Therapie der Wahl nach WHI-Relativierung
Zusammenfassung Bis 2002 nutzten 50 % der Frauen ab der Menopause eine Östradiol(E2)-Substitution. Nach Erstpublikation der Women’s Health Initiative (WHI), die den Hormonersatz infrage stellte, sank der Anteil drastisch. Angesichts der mangelhaften Datenauswertung wurden die Ergebnisse der WHI aber...
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Veröffentlicht in: | Gynäkologische Endokrinologie 2017-02, Vol.15 (1), p.82-84 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Bis 2002 nutzten 50 % der Frauen ab der Menopause eine Östradiol(E2)-Substitution. Nach Erstpublikation der Women’s Health Initiative (WHI), die den Hormonersatz infrage stellte, sank der Anteil drastisch. Angesichts der mangelhaften Datenauswertung wurden die Ergebnisse der WHI aber mittlerweile relativiert. Gemäß dem Dachverband Osteologie (DVO) soll die E2-Substitution bei Frauen mit hohem Frakturrisiko zugelassen sein. E2 wurde die Effizienzstufe A für die Frakturprävention zugesprochen. Die E2-Substitution zur Osteoporoseprävention wird als vertretbar eingestuft, wenn andere Arzneimittel mit dieser Indikation unverträglich oder kontraindiziert sind. Wissenschaftlich wird die zurückhaltende DVO-Entscheidung bezogen auf E2 aber kaum begründet. Die Häufigkeit von E2-Kontraindikationen liegt im Promillebereich. Das früher postulierte Brustkrebsrisiko lässt sich nicht völlig ausschließen, ist mittlerweile aber fraglich. Bisphosphonate können einen Kollagenverlust von 3 bis 5 % jährlich in den ersten Jahren nach der Menopause nicht verhindern. Nur eine E2-Substitution kann dem entgegenwirken. Kalzium und Vitamin D sind keine Alternative zu Östradiol. Mit der Osteoporoseprävention und der damit ermöglichten körperlichen Aktivität werden weitere positive Effekte gefördert, insbesondere die Prävention der koronaren Herzkrankheit. In den USA wird die E2-Substitution zur Osteoporoseprävention unabhängig von klimakterischen Beschwerden akzeptiert. Dafür hat die US Food and Drug Administration ein Wochenpflaster mit 0,014 mg E2 zugelassen. Gestagene müssen nicht gegeben werden, da kein Risiko einer Endometriumproliferation besteht. |
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ISSN: | 1610-2894 1610-2908 |
DOI: | 10.1007/s10304-016-0099-6 |