Gesundheitskompetenz und Notfallverhalten

Zusammenfassung Hintergrund Die Anzahl an Patienten in Notaufnahmen steigt seit Jahren an. Im Besonderen wächst der Anteil an Patienten mit einem nichtdringlichen Behandlungsbedarf. Bislang ist unklar, ob dies in Deutschland auch auf eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz zurückgeführt werden kann...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Notfall & Rettungsmedizin 2022-09, Vol.25 (6), p.427-433
Hauptverfasser: Wehler, Markus, Kalch, Anja, Bilandzic, Helena, Händl, Thomas
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Die Anzahl an Patienten in Notaufnahmen steigt seit Jahren an. Im Besonderen wächst der Anteil an Patienten mit einem nichtdringlichen Behandlungsbedarf. Bislang ist unklar, ob dies in Deutschland auch auf eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz zurückgeführt werden kann. Ziel der Arbeit Ziel der Studie war es, die Gesundheitskompetenz (GK) von Notfallpatienten mit nichtdringlichem Behandlungsbedarf zu erfassen, mit allgemeinen Bevölkerungsdaten zur GK zu vergleichen und Zusammenhänge mit der subjektiv empfundenen notfallmedizinischen Versorgung zu betrachten. Material und Methode Es wurde eine Querschnittsbefragung in der zentralen Notaufnahme und der angeschlossenen kassenärztlichen Bereitschaftspraxis (KVB-Praxis) des Universitätsklinikums Augsburg durchgeführt. Insgesamt wurden 448 Patienten mit nichtdringlichem Versorgungsbedarf befragt. Ergebnisse Es zeigt sich, dass die GK der Notfallpatienten schlechter ausfällt als die der deutschen Gesamtpopulation. Patienten mit niedriger GK nehmen eine höhere subjektive Behandlungsdringlichkeit wahr, kennen signifikant seltener alternative Anlaufstellen zur Behandlung und möchten nach hausärztlicher Versorgung häufiger in der Notaufnahme oder der KVB-Praxis eine zweite Meinung einholen. Diskussion Die Ergebnisse zeigen einen Handlungsbedarf für eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz auf. Dabei sind insbesondere die aktuellen strukturellen Veränderungen der Notfallversorgung in Deutschland zu berücksichtigen.
ISSN:1434-6222
1436-0578
DOI:10.1007/s10049-021-00859-z