Gemeindenotfallsanitäter als innovatives Einsatzmittel in der Notfallversorgung – erste Ergebnisse einer Beobachtungsstudie
Zusammenfassung Hintergrund Rettungsdienst und Notaufnahmen werden zunehmend durch nichtlebensbedrohlich erkrankte Patienten belastet. In England und den USA wurden zur Versorgung vor Ort bereits vor einigen Jahren Community-paramedic-Systeme etabliert. Auf diesen Konzepten basierend wurde ein an da...
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Veröffentlicht in: | Notfall & Rettungsmedizin 2021-05, Vol.24 (3), p.194-202 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Hintergrund
Rettungsdienst und Notaufnahmen werden zunehmend durch nichtlebensbedrohlich erkrankte Patienten belastet. In England und den USA wurden zur Versorgung vor Ort bereits vor einigen Jahren Community-paramedic-Systeme etabliert.
Auf diesen Konzepten basierend wurde ein an das deutsche Rettungswesen adaptierte System „Gemeindenotfallsanitäter“ (G-NFS) entwickelt. Das Ziel des G‑NFS ist, eine unnötige Disponierung höherwertiger Rettungsmittel zu reduzieren.
Ziel
Deskriptive Analyse der in den ersten 12 Monaten erhobenen Daten.
Methodik
Es handelt sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie auf Basis der Einsatzdokumentation im Jahr 2019.
Ergebnisse
Es wurden 3703 Einsatzprotokolle ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 62,2 ± 24,7 Jahre. Bei 2186 (61,1 %) Patienten wurde die Behandlungspriorität „0“ gewählt, d. h.: Es lag keine Dringlichkeit der Versorgung vor. 2134 (59 %) Patienten benötigten kein weiteres Rettungsmittel, eine ambulante Versorgung vor Ort war ausreichend. Am häufigsten wurde den Patienten die Vorstellung beim Hausarzt (
n
= 1422, 38 %) sowie die Vorstellung in der Notaufnahme (
n
= 1222, 33 %) empfohlen. Aus Sicht der G‑NFS wurden 3058 (85 %) Einsätze von den Leitstellendisponenten richtig kategorisiert.
Diskussion
Durch die gezielte Alarmierung der neu geschaffenen Ressource „Gemeindenotfallsanitäter“ können Patienten ambulant vor Ort versorgt werden und folglich die Institutionen der Notfallversorgung entlastet werden. Im weiteren Projektverlauf ist zu untersuchen, was die Einsatzindikationen bei den 1480 (41 %) Einsätzen mit einer Nachalarmierung von Rettungsmitteln sind und wie die Einschätzung der Leitstelle verbessert werden kann. |
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ISSN: | 1434-6222 1436-0578 |
DOI: | 10.1007/s10049-020-00715-6 |