Endovenöse thermische Therapie der Stammveneninsuffizienz

Zusammenfassung Die endovenösen thermischen Verfahren zur Ablation und hämodynamischen Ausschaltung insuffizienter Stammvenen sind etablierte und wissenschaftlich gut untersuchte Therapieoptionen der Varikose. Zahlreiche Studien und Metaanalysen dokumentieren eine geringere Schmerzbelastung und eine...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gefässchirurgie 2022-03, Vol.27 (2), p.82-93
Hauptverfasser: Schmedt, Claus-Georg, Noppeney, Thomas, Schmitz-Rixen, Thomas
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die endovenösen thermischen Verfahren zur Ablation und hämodynamischen Ausschaltung insuffizienter Stammvenen sind etablierte und wissenschaftlich gut untersuchte Therapieoptionen der Varikose. Zahlreiche Studien und Metaanalysen dokumentieren eine geringere Schmerzbelastung und eine raschere postoperative Rekonvaleszenz im Vergleich zu offenen Operationen mit Krossektomie und Stripping. Außerdem weisen die endothermischen Prozeduren ein niedriges Risikoprofil und eine dauerhafte Effektivität auf. Internationale Leitlinien empfehlen die Verfahren als Therapieoption der ersten Wahl bei symptomatischer Stammveneninsuffizienz. Die Sonographie ist integraler Bestandteil der endovenösen Prozeduren, um die exakte Platzierung der Therapiesonden und sichere Ausschaltung der Stammvene zu gewährleisten. Die thermische Energie soll eine irreversible Denaturierung, vollständige Ablation und dauerhafte hämodynamische Ausschaltung der therapierten Venensegmente bewirken, ohne das tiefe Venensystem oder perivenöses Gewebe zu alterieren. Während die Systeme zur Radiofrequenzablation (RFA) Feedback-Mechanismen mit automatischer Regulation der thermischen Energie aufweisen, müssen bei der Endovenösen Laserablation (EVLA) die thermischen Gewebeeffekte durch die Wahl der Laserleistung und Rückzugsgeschwindigkeit abgeschätzt werden. Wie bei allen invasiven Prozeduren ist eine adäquate theoretische und praktische Weiterbildung und Einweisung erforderlich, um Risiken zu minimieren und um das Potenzial dieser Therapieoptionen auszuschöpfen. Die Bedeutung der Positionierung der Therapiesonden zur Realisierung eines möglichst kurzen Saphenastumpfes und der simultanen Mitbehandlung nicht refluxiver akzessorischer Venen sind Gegenstand der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion.
ISSN:0948-7034
1434-3932
DOI:10.1007/s00772-022-00880-7