Unter falscher Flagge – das sogenannte Nussknackersyndrom: Ein Extrakt aus 30 Jahren persönlicher Erfahrung
Zusammenfassung Die Kompression der linken Nierenvene durch die Aorta oder die rechte Nierenarterie bei Überquerung der Mittellinie ist ein unterdiagnostiziertes Krankheitsbild, welches bislang als Nussknackersyndrom bezeichnet wird (de Schepper 1 ). Pathogenetisch bedeutsam ist die verstärkte Lordo...
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Veröffentlicht in: | Gefässchirurgie 2022-02, Vol.27 (1), p.7-14 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Die Kompression der linken Nierenvene durch die Aorta oder die rechte Nierenarterie bei Überquerung der Mittellinie ist ein unterdiagnostiziertes Krankheitsbild, welches bislang als Nussknackersyndrom bezeichnet wird (de Schepper
1
). Pathogenetisch bedeutsam ist die verstärkte Lordose der zumeist weiblichen Betroffenen. Dadurch wird die Aorta nach ventral gedrängt und somit die Nierenvene unter Spannung gesetzt und im mechanischen Sinne eines Stretchings komprimiert. Der Kompression durch die A. mesenterica superior kommt bei Hyperlordose eine untergeordnete Bedeutung zu. Zum besseren Verständnis schlagen wir daher die Bezeichnung „lordogenetische Nierenvenenkompression“ vor.
Linksseitige Schmerzen in der Flanke, im Ober- und Unterbauch, im Rücken, Kopf und Nacken sowie postprandial betonte Schmerzen im linken Hypochondrium sind die häufigsten klinischen Manifestationen. Zur Diagnostik und Quantifizierung der Kollateralisation stützen wir uns auf die Farbduplexsonographie mit seitengetrennter PixelFlux-Messung der Nierenperfusion. Wir behandeln durch Verlängerung der V. renalis oder Umhüllung der Vene durch eine PTFE(Polytetrafluoroethylen/Teflon®)-Manschette. |
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ISSN: | 0948-7034 1434-3932 |
DOI: | 10.1007/s00772-021-00856-z |