Dunbar-Syndrom: Neurovaskuläres Kompressionssyndrom des Truncus coeliacus

Zusammenfassung Das Dunbar-Syndrom wird verursacht durch eine Kompression des Truncus coeliacus und/oder des Ganglion coeliacum durch das fibröse Ligamentum arcuatum medianum und ist ein hinsichtlich Existenz, Pathogenese und Behandlung umstrittenes Krankheitsbild. Leitsymptome sind postprandiale epigastrische Schmerzen, gefolgt von Gewichtsverlust, Übelkeit und Diarrhö. Die dynamische farbkodierte Duplex- und Dopplersonographie stellt die apparative Untersuchung der ersten Wahl dar, wenngleich CT- oder MRT-Untersuchungen des Abdomens als ergänzendes Diagnostikum in Hinsicht auf mögliche Differenzialdiagnosen und zur OP-Planung durchaus sinnvoll und hilfreich sein können. Die Diagnose kann und sollte erst durch Korrelation von den in der dynamischen farbkodierten Duplex- und Dopplersonographie des Truncus coeliacus erhobenen typischen Befunden mit einer passenden Beschwerdesymptomatik gestellt werden. Die chirurgische Behandlung im Sinne einer Spaltung und Resektion des Ligamentum arcuatum mediale, wenn möglichst ergänzt durch eine Neurektomie des Plexus solaris, gilt als Erstlinientherapie. Eine PTA mit Stentimplantation sollte dagegen erst im Falle persistierender oder rekurrierender Beschwerden infolge einer chirurgischen Dekompression und bei gesichertem Nachweis einer Rezidivstenose erfolgen.