Traumatische Gefäßverletzungen: Single-Center-Erfahrung am Universitätsklinikum des Saarlandes über einen Zeitraum von 12 Jahren

Zusammenfassung Hintergrund Bei Unfallpatienten treten zusätzlich in 1–4 % der Fälle interventionsbedürftige Gefäßverletzungen auf, bei Polytraumapatienten sogar in bis zu 10 % der Fälle. Für die Prognose kombinierter Verletzungsmuster ist zunächst der Zeitfaktor wichtig und die Tatsache, eine poten...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gefässchirurgie 2015-08, Vol.20 (5), p.358-364
Hauptverfasser: Ziemann, C., Schuld, J., Müller, S.G., Knopp, W., Massmann, A., Stange, B., Bücker, A., Pohlemann, T., Glanemann, M., Shayesteh-Kheslat, R.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Bei Unfallpatienten treten zusätzlich in 1–4 % der Fälle interventionsbedürftige Gefäßverletzungen auf, bei Polytraumapatienten sogar in bis zu 10 % der Fälle. Für die Prognose kombinierter Verletzungsmuster ist zunächst der Zeitfaktor wichtig und die Tatsache, eine potenzielle Gefäßverletzung überhaupt in die diagnostischen Überlegungen miteinzubeziehen. Fragestellung Ziel der Untersuchung ist die Analyse vaskulärer Begleitverletzungen nach Extremitätentraumen. Material und Methoden Es wurden von 45 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen, die zwischen Januar 2002 und Januar 2014 mit traumatischen Gefäßverletzungen an der Universitätsklinik des Saarlandes behandelt wurden. Ergebnisse Bei 60 % ( n  = 27) der Patienten zeigte sich eine Gefäßverletzung im Bereich der unteren sowie bei 38 % ( n  = 17) im Bereich der oberen Extremität. Die A. poplitea zeigte mit 24 % ( n  = 11) die meisten Verletzungen. Therapeutisch kam, wenn die Rekonstruktion ad integrum nicht möglich war, in fast allen Fällen ein Veneninterponat als rekonstruktive Maßnahme zur Anwendung. Bei 7 % ( n  = 3) wurde alloplastisches Prothesenmaterial verwendet. Mit Umstellung des diagnostischen Algorithmus auf CT-Angiographie im Jahr 2008 konnte die Zeit bis zur primären gefäßchirurgischen Versorgung deutlich verkürzt werden. Schlussfolgerungen Die Prognose bei traumatischen Extremitätenverletzungen mit vaskulärer Beteiligung ist abhängig von der zügigen und adäquaten Diagnostik und Therapie. Ein enges interdisziplinäres Management führt durch die Minimierung der posttraumatischen Ischämiezeit zu einem verbesserten Ergebnis. Insgesamt erweist sich ein koordinierter Ablauf von Diagnostik und Therapie bei komplexen Extremitätenverletzungen mit Gefäßbeteiligung als vorteilhaft, was sich in einer geringeren Majoramputationsrate ausdrückt.
ISSN:0948-7034
1434-3932
DOI:10.1007/s00772-015-0056-z