Ultraschalldiagnostik von Nierenarterienstenosen: Stenosekriterien, CEUS, In-Stent-Rezidivstenose

Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Als nicht invasive, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Methode ist die Sonographie für die Diagnostik der Nierenarterienstenose die Methode der Wahl. Insgesamt vier verschiedene Methoden, zwei direkte (peak systolic velocity = PSV, renal aortic ratio...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gefässchirurgie 2015-04, Vol.20 (2), p.102-111
Hauptverfasser: Schäberle, W., Leyerer, L., Schierling, W., Pfister, K.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Als nicht invasive, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Methode ist die Sonographie für die Diagnostik der Nierenarterienstenose die Methode der Wahl. Insgesamt vier verschiedene Methoden, zwei direkte (peak systolic velocity = PSV, renal aortic ratio = RAR) und zwei indirekte Kriterien (resistance index = RI, Akzelerationszeit) zur Messung relevanter Nierenarterienstenosen werden beschrieben, jeweils mit sehr unterschiedlichen Treffsicherheiten in verschiedenen Studien. Weiterhin wird kontrovers diskutiert, ab welchem Grad die Stenose therapierelevant ist und welche sonographische Grenzgeschwindigkeit (PSV) in der Graduierung diagnostisch relevant ist. Methode Kritisches Review basierend auf einer selektiven Literaturrecherche zu Messmethodik und Validität der Sonographie bei Nierenarterienstenose. Kritische Methodenevaluation und Darstellung von Messprinzipien zur möglichst exakten Messung verglichen mit dem Goldstandard Angiographie sowie Bewertung des Stellenwerts von CT-Angiographie und MR-Angiograpie. Ergebnisse und Schlussfolgerungen Die PSV bietet als direkte Messmethode in der Stenosedetektion und Graduierung die höchste Sensitivität und Spezifität. Die meisten Studien ermitteln in ROC-Kurven bei einer PSV > 180–200 cm/s Sensitivitäten und Spezifitäten von 85–90 % für > 50 %igen Stenosen. Andere Methoden wie der Quotient aus PSV in Aorta und Nierenarterie (RAR) oder indirekte Kriterien wie der Widerstandsindex im Seitenvergleich (dRI) oder die Akzelerationszeit können ergänzend zu Verbesserung der Treffsicherheit herangezogen werden. Die Kontrastmittelsonographie (CEUS) verbessert durch die Echokontrastverstärkung die Treffsicherheit. Früher wurden erst höhergradige Stenosen als therapierelevant angesehen, andererseits wird inzwischen schon der Druckabfall von > 20 mmHg bei > 50 %igen Stenosen (PSV 180 cm/s) als relevant für einen Reninanstieg bewertet. Stenosen bei fibromuskulären Dysplasien können sonographisch nach dem Kontinuitätsgesetz zuverlässig graduiert werden. Die Studienlage in der Graduierung von In-Stent-Rezidivstenosen ist kontrovers, tendenziell höhere Cut-off-Werte für PSV und RAR sind jedoch anzunehmen. MRA und CTA zeigen zwar Treffsicherheiten von > 90 %, jedoch mit möglichen Nebenwirkungen für Patienten, insbesondere bei vorbestehendem Nierenparenchymschaden.
ISSN:0948-7034
1434-3932
DOI:10.1007/s00772-015-0013-x