Farbduplexsonographie bei chronischer und akuter Mesenterialarterienischämie: Wie relevant ist die Farbduplexsonographie für die Diagnostik?

Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Es gibt kaum Publikationen zur Bedeutung der Duplexsonographie in der akuten und chronischen mesenterialen Ischämie und die Stenosekriterien sind diskrepant. Material und Methoden Kritisches Review der vorliegenden Literatur zwischen 1985 und 2013 zur Validität der Duplexsonographie bei akuter und chronischer mesenterialer Ischämie. Entwicklung eines sonographischen Untersuchungskonzepts mit dem ohne Zeitverzögerung prognoserelevante, akute Mesenterialarterienstammverschlüsse diagnostiziert werden können. Ergebnisse Trotz unterschiedlicher Stenosekriterien systolische Spitzengeschwindigkeit (PSV), enddiastolische Geschwindigkeit (EDV) und PSV-Ratio in der Literatur zeigt sich die PSV-Beurteilung als treffsicherste Methode. Bei fehlenden Publikationen mit adäquatem Studiendesign zur akuten mesenterialen Ischämie zeigt ein eigenes duplexsonographisches Konzept zur Evaluierung des Mesenterialarterienstammes im Verlauf mit adäquater Geräteeinstellung sowie der Spektralanalyse am Abgang der A. mesenterica superior eine zeiteffiziente Untersuchungsmethode im prognoserelevanten Frühstadium zur Diagnostik der Mesenterialarterienischämie und zur Vermeidung von ausgedehnten Darmnekrosen. In über 80 % der Fälle kann die Diagnose ohne Zeitverlust gestellt werden. Bei unklaren Befunden muss mittels CT-Angiographie die Diagnose zeitnahe validiert werden. Schlussfolgerungen Die Möglichkeiten der Duplexsonographie als liberal einsetzbare Methode (fehlende Nebenwirkungen sowie räumlich ungebunden) in der zeiteffizienten Diagnostik der akuten und chronischen mesenterialen Ischämie werden bisher im klinischen Alltag unterschätzt.