Wertigkeit der perkutanen Aspirationsthrombektomie (PAT) bei der Behandlung der akuten Extremitätenischämie
Zusammenfassung Hintergrund Ein akuter arteriell-embolischer oder thrombotischer Verschluss der unteren Extremität kann primär einer konventionell-operativen oder perkutan-interventionellen Revaskularisation zugeführt werden. Die Erfahrungen mit der perkutanen Aspirationsthrombektomie (PAT) sind hie...
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Veröffentlicht in: | Gefässchirurgie 2014, Vol.19 (3), p.232-236 |
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Hauptverfasser: | , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Ein akuter arteriell-embolischer oder thrombotischer Verschluss der unteren Extremität kann primär einer konventionell-operativen oder perkutan-interventionellen Revaskularisation zugeführt werden. Die Erfahrungen mit der perkutanen Aspirationsthrombektomie (PAT) sind hierbei limitiert. Ziel dieser Arbeit ist es, die früh- und mittelfristigen Ergebnisse dieses Verfahrens bei der Behandlung der akuten Extremitätenischämie (
ALI
acute limb ischemia) darzustellen und zu diskutieren.
Patienten und Methoden
Auswertung aller konsekutiven Patienten mit ALI, die zwischen Januar und Dezember 2008 durch eine PAT behandelt wurden. Primärer Endpunkt war der klinische Erfolg und die Beinerhaltungsrate nach 30 Tagen und 19 Monaten zum Zeitpunkt der Nachsorgekontrolle. Die sekundären Endpunkte beinhalteten die Komplikations- und mittlere Offenheitsraten sowie die Mortalität.
Ergebnisse
24 Patienten wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Eine komplette Revaskularisation konnte bei 19 Patienten (79 %) erreicht werden. Zusätzliche Therapien waren: Angioplastie und Stent n = 3 (12 %) und Katheterlyse n = 2 (8 %). Bei 5 Patienten (21 %) verlief die PAT frustran, sodass eine transpopliteale Thrombembolektomie (n = 4) bzw. eine Katheterlyse (n = 1) angeschlossen wurde. Die Beinerhaltungsrate betrug 30 Tage postinterventionell 100 % und nach 19 Monaten 96 %. Die Überlebensrate lag bei 100 % nach 30 Tagen und 88 % nach 19 Monaten. Die kumulative Offenheitsrate lag primär bei 71 %, primär assistiert bei 79 % und sekundär bei 96 % nach 19 Monaten. Bei 3 Patienten (12 %) traten Frühkomplikationen auf: Blutung und Hämatom der Leiste n = 2, Kompartmentsyndrom nach Katheterlyse n = 1. Alle Komplikationen erforderten eine chirurgische Revision. Die mittlere Zeitdauer der PAT betrug 136 min (30–342 min).
Schlussfolgerungen
Die PAT ist eine effektive Behandlungsmethode mit exzellenten früh- und mittelfristigen Ergebnissen der ALI. Die Morbidität- und Mortalitätsraten sind niedrig. Die PAT kann technisch kompliziert und damit zeitaufwendig sein, dennoch sollte sie als wichtige therapeutische Option bei Patienten mit ausreichender Nierenfunktion, klinisch kompensiertem Stadium der ALI und tastbarem Leistenpuls in Erwägung gezogen werden. |
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ISSN: | 0948-7034 1434-3932 |
DOI: | 10.1007/s00772-014-1318-x |