Chimney-Graft bei komplexen Aortenaneurysmen: Aktueller Status

Zusammenfassung Ziel Evaluierung der Literatur der Chimney-Graft- (CG-)Technik zur Behandlung von komplexen abdominellen Aortenaneurysmen (AAA). In der vorliegenden Übersicht wurden Studien eingeschlossen, wenn während der endovaskulären Prozedur von komplexen AAAs die Revaskularisation von viszeral...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gefässchirurgie 2012-11, Vol.17 (7), p.640-643
Hauptverfasser: Verhoeven, E.L.G., Katsargyris, A., Ritter, B., Oikonomou, K., Ritter, W.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Ziel Evaluierung der Literatur der Chimney-Graft- (CG-)Technik zur Behandlung von komplexen abdominellen Aortenaneurysmen (AAA). In der vorliegenden Übersicht wurden Studien eingeschlossen, wenn während der endovaskulären Prozedur von komplexen AAAs die Revaskularisation von viszeralen Ästen der Aorta mit der CG-Technik durchgeführt wurde. Resultate Fünf Publikationen mit einer Gesamtzahl von 94 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. In 78,7% der Fälle fand die CG-Prozedur Anwendung bei der Behandlung von primären pararenalen oder juxtarenalen AAAs. In 19,2% der Fälle kam die CG-Technik bei an der Anastomose gelegenen Pseudoaneurysmen nach vorausgegangener offener Operation oder bei Endoleaks nach endovaskulärer Behandlung zum Einsatz. Zwei (2,1%) Patienten wurden wegen einer atheromatösen Verschlusskrankheit der Aorta operiert. Bei 16 (17%) Patienten kam die CG-Technik wegen dringlicher Operationsindikationen zum Einsatz. Insgesamt wurden 148 (1,57 pro Patient) viszerale Äste mit der CG-Technik behandelt (124 [83,8%] Nierenarterien, 21 [14,2%] A. mesenterica superior (AMS); 3 [2%] Truncus coeliacus (TC)). Der primäre technische Erfolg lag bei 96,8%. Frühe TYP-I-Endoleaks wurden bei 11% der Patienten beobachtet. Die Mortalität in den ersten 30 postoperativen Tagen betrug 5,3% (5,1% bei elektiven Eingriffen und 6,3% bei dringlichen- bzw. Notfallindikationen). Die Offenheitsrate des CG während der Nachuntersuchungen (durchschnittlich 9,9 Monate) lag bei 97,3%. Eine postoperative Verschlechterung der Nierenfunktion zeigte sich in 16% der Fälle. Zu kardialen Komplikationen kam es bei 7,4% und zum Apoplex bei 3,2%. Schlussfolgerung Die frühen Ergebnisse der CG-Technik zeigen die Praktikabilität der Methode. Da aber Langzeitergebnisse fehlen, sollte diese Technik primär auf Bail-out-Situationen oder akute Fälle beschränkt bleiben. Für Patienten mit elektiven Eingriffen bleiben die fenestrierten Stentgrafts bzw. die konventionelle offene Operation die Methode der Wahl.
ISSN:0948-7034
1434-3932
DOI:10.1007/s00772-012-1026-3