Pharmakotherapie der Epilepsie
Zusammenfassung In den Zulassungsstudien zur Monotherapie bei neu diagnostizierten fokalen Epilepsien zeigten Levetiracetam, Zonisamid, Lacosamid und Eslicarbazepin im Vergleich mit Carbamazepin retard eine äquivalente bzw. eine nicht inferiore Wirksamkeit und Verträglichkeit. Lamotrigin war bei gle...
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Veröffentlicht in: | Psychopraxis neuropraxis 2022-04, Vol.25 (2), p.79-85 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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In den Zulassungsstudien zur Monotherapie bei neu diagnostizierten fokalen Epilepsien zeigten Levetiracetam, Zonisamid, Lacosamid und Eslicarbazepin im Vergleich mit Carbamazepin retard eine äquivalente bzw. eine nicht inferiore Wirksamkeit und Verträglichkeit. Lamotrigin war bei gleicher Verträglichkeit wirksamer als Pregabalin. Gemäß den SANAD-Studien stellt Lamotrigin das alleinige Mittel der ersten Wahl bei neu diagnostizierten fokalen Epilepsien dar und ist überlegen gegenüber Carbamazepin, Gabapentin, Levetiracetam, Oxcarbazepin, Topiramat und Zonisamid. In mehreren Metaanalysen konnten keine wesentlichen Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit unterschiedlicher Antianfallsmedikamente in der Zusatztherapie bei unkontrollierten fokalen Epilepsien gefunden werden. Gemäß den SANAD-Studien ist Valproat das wirksamste Medikament bei neu diagnostizierten generalisierten und unklassifizierbaren Epilepsien und ist überlegen gegenüber Lamotrigin, Levetiracetam und Topiramat. Allerdings ist Valproat bei Frauen im gebärfähigen Alter aufgrund des teratogenen Risikos und der negativen Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung von Kindern, die während der Schwangerschaft gegenüber Valproat exponiert wurden, problematisch. Für Frauen im gebärfähigen Alter erbringt die SANAD-II-Studie einen wichtigen informativen Diskussionsbeitrag über den Nutzen und die Risiken, eine Therapie mit Valproat zu vermeiden. Jedenfalls muss bei Frauen im gebärfähigen Alter einmal pro Jahr schriftlich eine entsprechende Risikoaufklärung bei einer Therapie mit Valproat erfolgen. Mögliche Alternativen zu Valproat bei neu diagnostizierten generalisierten und unklassifizierbaren Epilepsien sind Lamotrigin, Levetiracetam und Topiramat. Perampanel, Lacosamid und Brivaracetam sind wirksam in der Zusatztherapie bei unkontrollierten generalisierten Epilepsien. |
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ISSN: | 2197-9707 2197-9715 |
DOI: | 10.1007/s00739-022-00787-8 |