Die Eingangsphase in der ambulanten Gruppentherapie – eine Pilotstudie

Zusammenfassung Die vorliegende multiparadigmatische und -methodische Pilotstudie widmet sich der Rekonstruktion der gruppentherapeutischen Eingangsphase auf mehreren Ebenen: Zum einen wurden Fallverläufe von etwa 2500 Patient_innen aus der ÖAGG psychotherapeutischen Ambulanz (pta) retrospektiv quan...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Psychotherapie Forum 2021-06, Vol.25 (1-2), p.62-71
Hauptverfasser: Bischof, Hannah, Przyborski, Aglaja, Dietrich, Günter, Poncioni-Rusnov, Vanja, Agner, Rudolf
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die vorliegende multiparadigmatische und -methodische Pilotstudie widmet sich der Rekonstruktion der gruppentherapeutischen Eingangsphase auf mehreren Ebenen: Zum einen wurden Fallverläufe von etwa 2500 Patient_innen aus der ÖAGG psychotherapeutischen Ambulanz (pta) retrospektiv quantitativ ausgewertet und zwar hinsichtlich der differenzierenden Eigenschaften von patient_innen-, therapeut_innen- und behandlungsspezifischen Variablen. Gruppendiskussionen mit Psychotherapeut_innen der Ambulanz, die dokumentarisch und tiefenhermeneutisch ausgewertet wurden, geben Einblicke in entsprechende Erfahrungen und Interpretationen der Therapeut_innen. Narrative Telefoninterviews mit beteiligten Patient_innen, die ebenso ausgewertet wurden, bilden die Patient_innenperspektive ab. Die Ergebnisse der quantitativen Auswertungen weisen darauf hin, dass eine bestimmte Anzahl an Gruppentherapiestunden notwendig ist, um einen „Therapieerfolg“ zu ermöglichen. Wenn es zu ungeklärten Therapieabbrüchen kommt, so finden diese allgemein sehr früh im Behandlungsverlauf statt. Es zeigen sich Einflüsse des Geschlechterverhältnisses zwischen Therapeut_innen und Patient_innen und komplexe Interaktionseffekte in diesem Bereich. Darüber hinaus zeigt sich, dass junge Patient_innen häufiger vorzeitig die Therapie beenden und dass spezifische Diagnosegruppen sowie die Störungsspezifität der Gruppe die Wahrscheinlichkeit eines frühen Endes beeinflussen. Bezüglich der psychotherapeutischen Methoden des/der Gruppentherapeut_in fanden sich Interaktionseffekte mit dem Patient_innengeschlecht. Die Auswertungen der Gruppendiskussion mit den Therapeut_innen weisen auf die Relevanz des Gruppenprozesses sowie der Geschlechterverteilung für die Aufnahme neuer Patient_innen hin. Die Auswertung der Interviews mit den Patient_innen lässt erste Ansätze einer Typologie von Patient_innen erkennen, die aus einer Gruppentherapie in der Anfangsphase aussteigen.
ISSN:0943-1950
1613-7604
DOI:10.1007/s00729-021-00182-5