Synthetische Tränen – Ein Schritt näher der menschlichen Tränenflüssigkeit

Zusammenfassung Hintergrund Bis heute ist es noch nicht gelungen, die menschliche Tränenflüssigkeit mit all ihren Komponenten synthetisch herzustellen. Dies ist auf den komplexen Aufbau der Tränenflüssigkeit zurück zu führen. Tränen bestehen nicht nur aus Wasser und Salz, sondern enthalten vielmehr...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Spektrum der Augenheilkunde 2015-06, Vol.29 (3), p.92-98
Hauptverfasser: Heidinger, Andrea, Schmut, Otto, Wedrich, Andreas
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Bis heute ist es noch nicht gelungen, die menschliche Tränenflüssigkeit mit all ihren Komponenten synthetisch herzustellen. Dies ist auf den komplexen Aufbau der Tränenflüssigkeit zurück zu führen. Tränen bestehen nicht nur aus Wasser und Salz, sondern enthalten vielmehr auch unzählige Proteine, Lipide, Muzine, Antioxidantien sowie ein eigenes Puffersystem. Tränenersatzmittel, die unter anderem zur Therapie des Trockenen Auges eingesetzt werden, enthalten meist wenig bis kaum Bestandteile der natürlichen Tränen. Für einen optimierten Tränenersatz bedürfte es des Zusatzes mehrerer Komponenten der natürlichen Tränenflüssigkeit. Eine dieser Komponenten betrifft auch die Inhaltsstoffe mit antioxidativer Schutzwirkung. Die vorliegende Arbeit untersucht Substanzen, die antioxidativ wirken und eine Schutzwirkung vor UV-Licht und Ozon aufweisen und in solchen Präparaten zur Anwendung kommen könnten. Desweiteren werden mögliche weitere physiologische Komponenten eines optimierten Tränenersatzes beleuchtet. Material und Methoden Mithilfe von Viskositätsbestimmungen wurden verschiedene Substanzen, die in der Literatur als Radikalfänger bezeichnet werden, auf eine mögliche Schutzwirkung gegenüber Umwelteinflüssen wie UV-Licht und Ozon untersucht. Dazu wurden alle Substanzen in genau definierten Konzentrationen in 0,25 % Hyaluronsäure gelöst, unter konstanten Untersuchungsbedingungen mit UV-B Licht bestrahlt oder Ozon bedampft und anschließend deren Viskosität mithilfe eines KPG-Ubbelohde Viskosimeters bestimmt. UV-Licht und Ozon führen zu einer Depolymerisierung und damit verbundenen Viskositätsverminderung von Hyaluronsäure. Dies wird auf die Entstehung freier Radikale durch UV-Licht und Ozon zurückgeführt. Eine geringere Viskositätsverminderung bzw. ein Gleichbleiben der Ausgangsviskosität trotz Bestrahlung oder Bedampfen wurde als Schutzwirkung der zugesetzten Substanz interpretiert. Bezüglich anderer Tränenfilmhauptkomponenten wurde eine Recherche der aktuellen Literatur zusammengefasst. Resultate Insgesamt wurden elf Substanzen auf ihre Wirkung gegenüber UV-Licht und Ozon untersucht: Euphrasia und Mannit konnten Hyaluronsäure signifikant vor einer Depolymerisirung durch UV-Licht und Ozon schützen ( p  
ISSN:0930-4282
1613-7523
DOI:10.1007/s00717-015-0262-9